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Kultur : Journalisten sind nicht anders als Politiker

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"Politik ist eine Huche!"

Das grummeln oft Menschen heraus, die vielleicht sogar früher mal ganz aktiv im Politikgeschäft eingekauft haben.

Auch unsere Landespresse nennt sich "unabhängige Tageszeitung".
Die allwöchentliche Abfüllung mit ALDI-Anzeigen würde einen Bericht über die Bedingungen bei ALDI nicht erscheinen lassen wollen, wenn dort wirklich mal unabhängig in die Auslagen und ins Kühlregal geschaut würde.
Den mutig unabhängigen Jounalisten habe ich noch nicht erlebt. Bei Strafe seiner Entlassung beugt er sich der vorgetäuschten Unabhängigkeit.

Nun müssen wir Politiker nicht verteidigen.
Doch die Masche, immer drauf auf diese Brut, ist auch recht billig. Was nützt ein Bericht über gut angezogene Politiker in Krisengebieten, wenn die Mehrzahl der Journalisten auch eher besserangezogen im Abseits steht oder mit eingeschlagener Frisur beim Lagebericht nur schwer die Kurve bekommt.

70 Prozent der Artikel beschäftigen sich mit Politik oder Politikern.
Da man hier ohne Gefahr alles und jeden in die Pfanne hauen kann und aus dieser Richtung keine wirkliche Gefahr für Werbeeinnahmen entsteht, ist die Schießbude jeden Tag geöffnet. Wenn die Gipshülle dann platzt und die Papierblume nach unten rutscht, der Getroffene seine Politikerhaltung verliert, erinnert mich das immer an früher. Ich war gern auf dem Rummelplatz.

Vorsicht, wenn wieder mal ein Herr Lustig durch den Porschestausee gezogen wird oder eine Frau Anschein ihre Gratisflüge erklären muss.
Das sind doch keine Herausforderungen, liebe Journalisten? Euch geht doch die Luft aus, ihr traut auch nicht so richtig, wenn es um BMW, VW, einen marktbestimmenden Discounter, ein Energieunternehmen oder ein Sonstigunternehmen "Wichtig" geht.
Das erinnert dann weniger an eine Schießbude. Hier kommt eher Zurückhaltung auf. Man klopft da mal an, zögert. "Darf ich eintreten?"

Wenn sich unsere Zeitungen weniger mit Politikern beschäftigen würden, hätten Journalisten ein schweres Leben. Zeitungen, die von Werbeeinnahmen mehr und weniger leben, müssten die Existenzfrage 5 Jahre eher stellen.

Nein.
Diese scheinheilige auch noch als Titel untergedruckte "Unabhängigkeit" kotzt mich an. Schließt die Schießbude zu und macht euch an Themen, die schmerzen, vielleicht auch eure eigene Berufung in Frage stellen.

Unkorrumpierbare Politiker gibt es auch. Da könnte man wirklich mal abschreiben!

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http://kyf.net/freitag/utb.php?d=15.08.2010-1

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