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Kultur : Alzheimer, oder die Medizinalisierung des Alterns?

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"Ist mit Chronifizierten Alzheimer Erkrankten gut Kasse machen?, wenn ja, für wen, für wen nicht?"

So wichtig die Erforschung des Krankheitsbidles "Alzheimer" sein mag und mit Gewissheit ist, so unheilschwanger wirkt dabei der offensive Versuch, das Altern allgemein medizinalisiert den Produkten der Pharmazie zu überantworten.
Das Verhängnis dieser Medizinaliiserung des Alterns ist dabei, dass der pharmazeutisch- medizinische Komplex in unseem Lande, zu Lasten der Allgemeinen Lebens-, Wohnverhältnisee, der haushaltsnahen Betreuung, Begleitung, Beratung und Pflege immer mehr Mittel aus den Kranken- , Pflege- , Gesundheitskassen, der Familien- und Sozialpolitik an sich zieht.

Die Rekrutierung von angeblich und wohl auch wirklich erkrankten Prominenten aus Film, Sport, Kultur, Kunst, Medien, Poltik dient dabei seit Jahrzehnten als robustes aufgestelltes Vehikle, bestimmte Richtungen der Medizinalisierung des Geundheitswesens und hier insbesondere des Heranwachsens, der Midlife Crisis und dann des Alterns medial zu befeuert, als"Nonplusultra" ins Bewußtsein der Bevölkerung zu heben..

Inzwischen vollzieht sich im Wege der gesetzlichen Festlegung, chronifiziert Erkrankte, darunter Demenszerkrankte, in besonderer Weise mit Ressourcen an Personal und Finanzen, zu Lasten der allgemein, medizinisch eher nicht erfaßten, Betreungsbedürftigen, gleich welchen Alters, zu bedeneken, ein wundersamer Prozess der noch wundersameren Mehrung der Diagnosestetllung chronfizierter Erkrankter, voran die Diagnose "Alzheimer" "Demenz", ohne Aussicht auf Wiederkehr in vorherig gesündere Allgemeinzustände?

"Ist mit Chronifizierten, angesichts der Gesetzeslage, insgesamt gut Kasse machen?, wenn ja, für wen, für wen nicht?"

Für den Medizinisch-Phamazeuthischen Klinikkomplex sieht es ganz danach aus.

Birgt, insbesonder unsere alternde Gesellschaft (Demografischer Faktor) da für diesen Medizinisch-Phamazeuthischen Klinikkomplex, gleichsam einer Goldgrube, ein gigantisches
"Moneten der Proleten Kasse Machen" Potential?

Walter Jens, der selber vor Jahren mit Hans Küng ein Buch über "Das in Würde sterben" geschrieben hatte, hat von mentalen Altersgebrechen, womöglich in Folge der Überdosierung oder falscher Medikation, geplagt und gezeichnet, die mentale Kraft aufgebracht, nicht aus falscher Eitelkeit, die in seinem Buch angekündigte Selbsttöung zu wählen, sondern seinem Sohn Tilman leise weise zu bedeuten, der ihn ziemlich streng an den Text seines Bestsellers erinnerte:
"Ja! Ja!" Du hast ja recht. Das ist wohl wahr. Das habe ich so geschrieben. Ich wollte, wenn es soweit ist, Niemandem zur Last fallen, um in angeblicher Würde zu sterben, mich selber töten.
Aber ich sag Dir was, Tilman!,
auch das schlichte Leben, gemeinsam Trinken, Essen, miteinander Reden, Zuhören, schweigend Sinnen, mit anderen Spazierengehen, die Sonne genießen, den Einkorbwagen im Supermarkt schieben, ist einfach schön!"
(Quelle: Tilman Jens Buch über seinen Vater)

Mehr weise Botschaft eines prominenten Rhetorikprofessors an seinen Sohn über das Altern, über Hinfälligkeit, Vergesslichkeit, Konzentrationseinbrüche, Wortfindungsprobleme, den Sinn des einfachen Leben schlechthin war nie
Danke Walter Jens!

inzwischen hat Walter Jens Sohn, Tilman Jens, auch öffentlich seine vorher demonstrativ zur Schau getragene Strenge gegenüber seinem Vater abgelegt und ganz neue Seiten an seinem Vater Walter Jens entdeckt, kennen- und schätzengelernt.
"Bravo Tilman Jens!"

JP

siehe:

maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,8471451,00.html

Maybrit Illner Sendung 09.02.2012

Der frühere Fußball-Manager Rudi Assauer macht in diesen Tagen seine Krankheit publik.
Angst vorm Vergessen

Wie leben mit Alzheimer?

Von einem Moment auf den anderen ändert sich alles im Leben: Diagnose Alzheimer. Das Ich wird verschwinden, die Medizin hat dagegen keine Waffen, sie kann den Krankheitsverlauf verlangsamen, aber nicht wenden - am Ende bleibt nur die äußere Hülle der früheren Persönlichkeit. Die Angst vor dem Vergessen ist groß, für viele sind Alzheimer und Demenz ein Tabuthema. Der frühere Fußball-Manager Rudi Assauer macht in diesen Tagen seine Krankheit publik.


Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.