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Im März des vergangenen Jahres habe ich es getan. Ich habe ein Notebook der Apfelfirma gekauft. Nicht eben billig. Aber ich freue mich noch immer, wenn ich die Silberflunder öffne. Dabei fiel die Entscheidung eher zufällig. Ich hatte von einem Online Store erfahren, der Apfel-Produkte für Angehörige meiner Universität anbot. Mit Rabatt. Hätte ich es auch ohne Preisnachlass für Hochschulangehörige getan? Ich wusste es nicht genau.

Muss ich nun darüber nachdenken, ob ich einen Vorteil genommen habe? Einen Vorteil, der mir als Hochschullehrer gewährt wurde – als Angehöriger einer Institution, die Wissen erzeugt und weitergibt, ohne Profit zu machen? Sind wir Kunden des Uni-Apfelladen korrumpierte Werkzeuge eines Konzerns, der billig produziert und dessen Symbol nun von uns in die Auditorien und Bibliotheken getragen wird?

Schwierige Fragen. Klar scheint zunächst, dass die Vergabe von Privilegien für Angehörige von Institutionen eine Ungleichheit fortschreibt, die durch Zugehörigkeit bereits festgelegt ist. Diese Ungleichheit fühlt sich für die Berechtigten besser an als für Nichtberechtigte.

Der Zeigefinger auf andere Berufsgruppen, denen Vergünstigungen gewährt werden, kann nicht wirklich entlasten: Er verbirgt nur die bereitwillig geöffnete Hand, die weiter verbreitet ist als bislang angenommen. Dabei wäre zuerst nach den Maßstäben zu fragen, die wir an unsere Handlungen anlegen. Und nach den Umgangsformen unserer Gesellschaft mit (versprochener) Gleichbehandlung und (gut nutzbarer) Ungleichheit. Gäbe es für jeden einen Apfelladen mit Preisnachlass, würden sich Diskussionen erledigen. Aber wie fühlen wir uns dann? Und worüber können wir uns neidvoll erregen?


Ralf Klausnitzer lehrt Neue deutsche Literatur an der Berliner Humboldt Universität


Er



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