Politik : Jeder hat seine Würde und seine Möglichkeit

Der Schriftsteller und Lyriker Volker Braun über das Erfassen blinder Flecken und ein Denken, das dem Geist der Globalisierung zuwiderläuft

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FREITAG: Herr Braun, zunächst herzliche Glückwünsche zur Zuerkennung des diesjährigen Büchner-Preises. Was ging Ihnen durch den Kopf, nachdem die Nachricht aus Darmstadt Sie erreicht hatte?

VOLKER BRAUN: Dieser einzigartige Autor Georg Büchner war mir von jung an eine Autorität für die Dinge der Kunst. Ich hatte einmal einen Text zu schreiben, in dem ich Büchner auch als politischen Gewährsmann benutzte, es war ein Nachwort zu einer Ausgabe von Briefen. Als der Lektor dann sah, dass nicht nur ein Haar in der Suppe war, sondern der ganze Schopf, mussten die Briefe ohne das Nachwort erscheinen - das sie ja auch nicht brauchen. Mein Text erschien nur in Frankreich, in der Zeitschrift Connaissance de la R.D.A., und zwar auf Deutsch. Er wurde von

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