Ganz im Stil eines strategischen Alliierten hat Außenminister Steinmeier bei seiner Reise zu den sichern Zuschauerpodesten des Gaza-Krieges angekündigt, Deutschland gedenke von ägyptischer Seite aus die Abriegelung Gazas zu unterstützen, um Nachschub für Hamas zu unterbinden, als ob deren Kämpfer kein Recht auf Selbstverteidigung hätten.
Eine solche Offerte - formuliert in einem Moment, da die Gefechte so opferreich waren wie nie zuvor seit dem 27. Dezember - wirkt nicht nur so, sie ist eine klare Parteinahme für eine der beiden Kombattanten. Israel kann sich in seiner rücksichtslosen Kriegführung gegenüber der Zivilbevölkerung bestätigt fühlen. Steinmeier hat - öffentlich zumindest - mit keinem Wort das Austoben der Kriegsfurie, geschweige denn die menschenverachtende Blockade von anderthalb Millionen Menschen erwähnt. Anstatt sich ihrer anzunehmen, will er lieber etwas tun, damit der Zugang zur Isolierstation Gaza künftig noch gründlicher verbarrikadiert bleibt. Keine Regierung in der EU hat auf die Schlacht um Gaza pro-israelischer regiert als die deutsche und damit nicht nur der EU-Diplomatie, sondern auf lange Sicht auch Israel geschadet.