Politik : Die Macht des Wortes

Wenn es die Bundeswehr in Afghanistan neuerdings mit einem "nicht internationalen bewaffneten Konflikt" zu tun hat, gibt es dafür nicht nur rechtliche Gründe

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Seit Verteidigungsminister zu Guttenberg das Thema Afghanistan einem realpolitischen Zugriff unterwirft, ist die Bundesregierung vollzählig darum bemüht, mit ihm gleichzuziehen. So hat denn, was seit Wochen an neuer Semantik in der Luft lag, nunmehr den offiziellen Segen des Außenministers: Die deutschen Kontingente in Afghanistan stehen in einem „nicht internationalen bewaffneten Konflikt“, hat Guido Westerwelle den Bundestag gerade wissen lassen, der dies fraktionsübergreifend nicht nur geahnt haben dürfte.

Die Entscheidung für einen solchen Begriff und eine adäquate Lageskizze zeugt von einer geradezu anfallartiggen Hinwendung zur Wirklichkeit, um eine militärische Konfrontation zu beschreiben, die es freilich nicht erst seit kurzem gib

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