Der Freitag: Wissen Sie, um wen es sich bei den Free-Gaza-Aktivisten handelt, die während der israelischen Militäroperation im Mittelmeer getötet wurden?
Norman Paech:Sie waren auf dem Schiff „Mavi Maramar“.
Wo waren Sie, als sich die israelischen Soldaten aus Hubschraubern abseilten.
Aber 30 Minuten mussten Sie knien?
Hatten Sie den Eindruck, dass dies den israelischen Soldaten unangenehm war.
Hätte die Situation in diesem Moment eskalieren können?
Es gibt nun die erwartbaren propagandistischen Nachhut-Gefechte zu den Ereignissen vom Morgen des 31. Mai. Israel wirft den Aktivisten von Free Gaza vor, sie hätten nicht helfen, sondern provozieren wollen. Es sei Ihnen allein darum gegangen, die Blockade zu durchbrechen. Wie stellt sich das aus Ihrer Sicht dar?
Gibt es überhaupt eine rechtliche Handhabe dafür, dass ein Schiffskonvoi in internationalen Gewässern von regulären Militärverbänden eines Staates aufgebracht werden kann?
Von wem?
Nun hält die israelische Armee dem entgegen, an Bord der „Mavi Marmara“ habe es Hieb- und Stichwaffen gegeben. Es kursieren Videos, auf denen entsprechendes Equipment zu sehen ist. Die Begründung dafür, dass man präventiv handeln musste.
Warum haben Sie das Angebot der israelischen Regierung nicht angenommen, die Fracht im israelischen Hafen Aschdod zu löschen und von dort in den Gaza-Streifen bringen zu lassen?
Wenn ich das alles richtig verstehe, dann war es ein entscheidendes Motiv dieser Hilfsaktion einen politisch-symbolischen Präzedenzfall zu schaffen.
Das Gespräch führte Lutz Herden
Der Völkerrechtler Norman Paech hat im Auftrag des Wissenschaftlichen Beirates von IPPNW an der Hilfsaktion für den Gaza-Streifen teilgenommen.