Ausgabe 38/2024 vom 19.09.2024 : Was hat dich bloß so ruiniert?

Ja, die Ampel ist ein Desaster. Aber ihre Krise ist auch eine Krise der Demokratie

Wochenthema

Politik

Gewalt gegen Frauen: Ich habe einen Traum

Abweisung, Abschiebung, Abschottung. Messer, Migranten, Macheten. Seit Wochen wird aufgeregt diskutiert. Und während das Land die Grenzen für Geflüchtete schließt, überschreiten Männer jeden einzelnen Tag die Grenzen von Frauen

Pager-Explosionen: Im Libanon stehen die Zeichen nun auf Krieg

Israel unterlässt alles, was zu einer Deeskalation bei der Konfrontation mit der Hisbollah führen könnte. Die jüngsten Anschläge mit manipulierten Funkgeräten verkünden die Botschaft, wir können euch treffen, wann und wo immer wir wollen

Myanmar: Seit dem Militärputsch ist das Land am Limit

Myanmars Staatszerfall ist weit fortgeschritten. Die Obristen verlieren an Boden und Macht, ihr Gegenspieler sind ethnisch geprägte Milizen. Schockwellen erfassen eine ganze Region – besonders China sieht seine Interessen in Gefahr

Tatort Weißes Haus: Schon Richard Nixon genoss Immunität

Präsident Gerald Ford begnadigt seinen Vorgänger Richard Nixon. Durch den präsidialen Erlass wird dieser vor einem juristischen Nachspiel der Watergate-Affäre bewahrt. Sie gilt nicht länger als Missetat, sondern als „amerikanische Tragödie“

Jetzt hab dich nicht so, Mutter!

Es ist sehr subjektiv, wer sich unter welchen Umständen alt fühlt. Unsere Autorin hadert mit dem Älterwerden – und kann das Älterwerden ihrer Mutter vor allem deshalb nicht ertragen

Grünes Wissen

Warum BUND und NABU so wenig Einfluss auf die Politik haben

Das Artensterben schreitet unaufhaltsam voran. Die großen Naturschutzverbände NABU und BUND könnten es stoppen – doch leider sind sie viel zu zahm geworden. Es gibt nur eine Lösung: Wir Naturfreunde müssen uns neu organisieren. Ein Vorstoß

Debatte

Wochenbettdepression ist ein soziales Thema

Frauen, die nach der Geburt depressive Symptome zeigen, sind kein Einzelfall. Trotzdem wurde lange über die „Wochenbettdepression“ geschwiegen – sie abgetan als individuelle Krise. Dabei besteht ein Zusammenhang mit sozialen Stressfaktoren

Kultur

Berlin in den 90ern: Diese kurze Zeit der Regellosigkeit

Berlin in den 90er Jahren war das „Labor der Einheit“, Regierungssitz und Partymetropole, Experimentierfeld und Dauerbaustelle: Ostkreuz-Fotografien zeigen unverklärt, was in dem „Jahrzehnt der Freiheit“ in Berlin alles los war

Reißt eure Alltags-Brandmauern zu AfD-Wählern ein

In „Rückkehr nach Rottendorf“ erzählt der Historiker Clemens Tangerding, was er bei NS-Aufarbeitungsprojekten in der Provinz und seit seinem Umzug nach Brandenburg erlebt hat. Mit seiner vorher urbanen Debattenwelt hat das nicht viel zu tun

Literatur: Porträt vom sensiblen Mann

Joachim Zelters feiner Roman "Staffellauf" führt wegen des sportiven Titels in die Irre, bei Jan Weilers "Munk" schreckt das Marketinggedöns eigentlich ab. Dank Selbstüberlistung lässt sich die Autorin weder beirren noch abschrecken

Von Brückentag bis Zugbrücke: Zehn Fakten über Brücken

Nicht jede Brücke hält auf Dauer, wie gerade in Dresden zu sehen war. Sie fordert Architekten heraus, hat Künstler und Musiker inspiriert. Kruppianern diente sie als Streikort. Und Solidarität ist auch bei der Urlaubsplanung gefragt

Kultur+

Qudus Onikeku: Er wollte einfach tanzen

Qudus Onikeku kam mit zwanzig Jahren nach Frankreich, wenig später gründete er seine Tanzkompanie. Preise und Auszeichnungen folgten. Doch der Choreograf entschied sich gegen die Karriere in Europa und zog zurück in seine Heimatstadt Lagos

Goethes „Faust“: Des Dramas wahrer Kern

Größenwahn, Rausch und Naturzerstörung: Gleich drei „Faust“-Premieren in Dresden, Frankfurt und Düsseldorf. Dicht aufeinander folgend verdeutlichen die Inszenierungen vor allem die hohe Relevanz, die der Inhalt des Stücks bis heute hat