Den Erfolgen der AfD zum Trotz: Warum es in Deutschland keinen Rechtsruck gibt

Debatte Nichtwähler eingerechnet, erhielt die AfD zuletzt 10,2 Prozent der abgegebenen Stimmen – und die Rede vom „Ruck“ nach rechts impliziert eine plötzliche Veränderung. Inmitten der dritten Wirtschaftskrise seit 1990 trifft das nicht den Kern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2024
Die Aufrufe zur Rettung „unserer Demokratie“ haben ein gehörigrs Glaubwürdigkeitsproblem
Die Aufrufe zur Rettung „unserer Demokratie“ haben ein gehörigrs Glaubwürdigkeitsproblem

Foto: Babak Bordbar/Middle East Images/AFP/Getty Images

Ein Deutschland, in dem Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit gelebte Werte sind, ist heute wohl so weit von der Realität entfernt wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Und das liegt nicht nur an dem Hass, den die AfD predigt. Womöglich ist diese in Teilen rechtsextreme Partei nicht einmal der Ursprung dieses deprimierenden Zustands, sondern nur seine radikale Ausprägung.

Aus verständlichen Gründen richtet sich der aufmerksamkeitsökonomische Fokus derzeit auf die Rechten. Aktuell liegt fast allen Analysen die gleiche Prämisse zugrunde. Von Zeit bis Neues Deutschland ist im gesamten weltanschaulichen Spektrum der Presselandschaft von einem „Rechtsruck“ bei der Europawahl und den Kommunalwahlen die Rede. Doch was, wenn bereits dies