„Die reden alle so akademisch“

Interview Inge Hannemann streitet für eine andere Sozialpolitik – und kritisiert ihre Ex-Partei scharf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2020
Tadaaa: Die Linke stellt sich neu auf. Das gefällt nicht allen
Tadaaa: Die Linke stellt sich neu auf. Das gefällt nicht allen

Foto: Miguel Villagran/Getty Images

Fünf Jahre ist es her, da erschien bei Rowohlt ein Buch mit dem Titel Die Hartz-IV-Diktatur. Eine Arbeitsvermittlerin klagt an. Die Autorin Inge Hannemann ist auf dem Cover abgebildet, mit entschlossenem Blick. Seitdem kämpft sie für ihre Ziele, auch in der Politik. Jetzt ist sie wegen großer Enttäuschungen aus der Linkspartei ausgetreten.

der Freitag: Frau Hannemann, sind Sie eine gescheiterte politische Existenz?

Inge Hannemann: Nein, überhaupt nicht. Wie kommen Sie denn darauf?

Sie haben das Unrecht der Jobcenter aufgedeckt, bei Hartz IV sind aber noch nicht einmal die Sanktionen abgeschafft. Sie streiten für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sogar in der Linkspartei umstritten ist. Und nun sind Sie aus dieser Partei ausgetreten.

Ich bin nicht gr