Jenseits von Gut und Böse

Reichtum Eine Studie belegt, dass in Deutschland die Vermögen ungleicher verteilt sind als bislang angenommen. Wer das ändern will, braucht mehr als nur moralische Appelle
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2020
Die Namen auf den Gästelisten der High Society-Partys sind in Deutschland seit Jahrzehnten die gleichen
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Foto: Galoppfoto/Imago

Wie kann es sein, dass in einer vor Reichtum überquellenden Gesellschaft eine hauchdünne Oberklasse fast alles abgreift, während Abermillionen täglich darum kämpfen müssen, sich über Wasser zu halten? Die herrschende Meinung lautet: Wenn du arm bist, dann trägst du selber die Schuld, weil du zu faul oder zu dumm bist. Falls diese Sichtweise stimmen sollte, dann muss es in Deutschland viel mehr faule und dumme Menschen geben als bislang angenommen.

Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Ergebnis, dass die Vermögen noch ungleicher verteilt sind, als die meisten zu vermuten wagten. Den obersten zehn Prozent der Bevölkerung gehören demnach rund zwei Drittel der Vermögen – zuvor g