Oper „Sancta“: Sex am Kreuz und der Leib Christi als Grillgericht

Performance Lesbischer Sex und der Leib Christi beim Wort genommen: Florentina Holzinger demoliert in ihrer Oper „Sancta“ den katholischen Glauben – und feiert eine feministische Messe als Alternativreligion
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2024
Sara Lancerio und Netti Nüganen entdecken weibliches Begehren auf der Halfpipe
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Foto: Nicole Marianna Wytyczak

Ausgerechnet zu Fronleichnam, dem Fest des Leibes und Blutes Christi, fand am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin die Premiere von Florentina Holzingers erster Musiktheaterproduktion statt: Ausgehend von Paul Hindemiths einaktiger Oper Sancta Susanna arbeitet sich Holzinger in Sancta spektakulär am katholischen Glauben ab.

Hindemiths nur 25 Minuten kurze Oper mit dem Text Ein Gesang der Mainacht von August Stramm geriet bei ihrer Uraufführung vor rund 100 Jahren zum Skandal. Die Nonne Susanna (bei Holzinger die Sopranistin Cornelia Zink) entdeckt im Gebet ihren Körper und ihr Begehren und soll dafür sanktioniert werden. Ihr droht es zu ergehen wie Jahre zuvor auch Schwester Beata, wie sie von Ordensschwester Klementia (Andrea Baker) erfährt. Als die „i