Zum Zusammenhang von Krieg und Kapitalismus: Das Einmaleins der Kriegswirtschaft

Ukraine-Konflikt Russland hat das Nachbarland mit Waffen angegriffen und seine östlichen Gebiete besetzt. Wir aber, der Westen, greifen im Schatten dieser Invasion nach dem Rest der Ukraine
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2024
Zum Zusammenhang von Krieg und Kapitalismus: Das Einmaleins der Kriegswirtschaft

Illustration: bpk / Nationalgalerie, SMB/Andres Kilger

Angesichts der horrenden Rüstungsausgaben des Westens lohnt es sich, eine Frage aufzugreifen, die das letzte Mal 1987 auf der Frankfurter Buchmesse gestellt wurde: Droht sie noch oder droht sie schon wieder, die „faschistische Ökonomie“? Gestellt hat sie damals der Philosoph Alfred Sohn-Rethel, Jahrgang 1899 und 1990 verstorben. Sohn-Rethel erlebte die Machtübernahme von 1933 als Zeitzeuge. Als ausgebildeter Volkswirt und marxistischer Philosoph analysierte er den Zweiten Weltkrieg als eine Reaktion auf die ökonomischen Gegebenheiten, die sich lange abgezeichnet hatten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand die Großindustrie, vor allem die chemische Industrie und die Stahlproduktion. Deren großtechnische Anlagen waren in einem un