Österreich: Kaum jemand im Land wirkt heute so jung und frisch wie die KPÖ

EU-Wahl Mit Ihrem Wahlkampfmotto „Wohnen statt Kanonen“ haben die österreichischen Kommunisten gute Chancen, ins Europaparlament einzuziehen. Die Partei verursacht bis weit in bürgerliche Schichten hinein ein anregendes Kribbeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2024
Nach den jüngsten Wahlerfolgen konnte die KPÖ am 1. Mai in Wien über Zulauf nicht klagen
Nach den jüngsten Wahlerfolgen konnte die KPÖ am 1. Mai in Wien über Zulauf nicht klagen

Foto: Helena Lea Manhartsberger/laif

Und es schaut gar nicht so schlecht aus. Nach dem fulminanten Ergebnis bei der Kommunalwahl in Salzburg möchten die Kommunisten nun bei den anstehenden Europa- und den Nationalratswahlen im September ihren Erfolgslauf fortsetzen. Anders als die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) war die KPÖ nie eine Massenpartei, auch wenn nach den niedergeschlagenen Aufständen im Februar 1934 viele enttäuschte Sozialdemokraten ihren Weg zu den Kommunisten fanden. Da war die Partei freilich bereits verboten. Im antifaschistischen Widerstand, deren bedeutendste Kraft sie gewesen ist, hat die KPÖ einen erheblichen Teil ihrer Kader verloren. Nicht wenige säuberte man auch selbst, sei es in Österreich oder im Exil. Nach 1945 dann galt die KPÖ als „Russenparte