Harald Welzer kritisiert langen Applaus für Serhij Zhadan

Meinung Solidarität für die Ukraine? Viele Deutsche haben offenbar Vorbehalte, dass sogar über angemessenen Applaus für den ukrainischen Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels debattiert wird
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Harald Welzer bei der Lit.Cologne Spezial
Harald Welzer bei der Lit.Cologne Spezial

Foto: Imago Images/APress

Im Frühjahr, auf einer Veranstaltung während der improvisierten Leipziger Buchmesse, soll Deutschlands bekanntester Osteuropa-Historiker Karl Schlögel gesagt haben, dass er hoffe, „die Öffentlichkeit möge zu einer Sprache finden, die nicht im Duktus des Talk-Show-Zirkus ende“. Auf der Buchmesse in Frankfurt, die am Sonntag mit der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan zu Ende ging, äußerte sich Schlögel ähnlich.

In deutschen Diskursen über den Ukraine-Krieg würden die kompliziertesten Kunststücke aufgeführt, anstatt sich mit dem „Offensichtlichen“ zu befassen. Während auf den Podien der Buchmesse diskutiert werde, „stürz