Sag mir, wo die Autonomen sind

Connewitz Der Mythos vom rechtsfreien Viertel lebt weiter. Er nützt der Polizei und Medien, die von Angst leben
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Kurz nach den Krawallen von Rechtsextremen in Connewitz 2016: Ein Bäcker deckt die kaputten Fensterscheiben provisorisch ab
Kurz nach den Krawallen von Rechtsextremen in Connewitz 2016: Ein Bäcker deckt die kaputten Fensterscheiben provisorisch ab

Foto: Jens Schlueter/Getty Images

Wer die vergangenen Tage Berichte zum Leipziger Stadtteil Connewitz gelesen hat, muss den Eindruck erhalten, die Zivilisation habe diesen Ort verlassen. Ein Stadtteil fest in der Hand vagabundierender Anarchos, die alles, was nur nach Staat, Bürgerlichkeit oder Rechtsextremismus aussieht, auf der Stelle in Brand setzen. Zum wiederholten Male schwärmten Journalisten aus Hamburg, Berlin, München in den ostdeutschen Randbezirk und bestätigten, was sie bestätigt sehen wollten. Von der „Hass-Nacht an Silvester“ schrieb die Bild, das „Chaos von Connewitz“ untersuchte der Spiegel, die Zeit sprach vom „Kampf um Connewitz“. Nichts geringeres als die neue RAF formiere sich dort laut Gewerkschafter und Polizistenimitator Rainer Wendt, hier