Taxifahrer in Berlin: „Einmal musste ich einen Kollegen an der Ampel aufwecken“

Interview Mustafa Yılmaz hat Ingenieurwissenschaften studiert, heute fährt er jeden Tag neun Stunden Taxi in Berlin. Was verdient er? Wie sind seine Arbeitsbedingungen? Und wie geht er mit betrunkenen Fahrgästen um?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2024
Das US-amerikanische Unternehmen Uber macht Taxifahrer:innen das Leben zur Hölle
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Foto: Douglas Abuleo/Polaris/Laif

„Mein Chef sagt, so was sollen wir nicht machen“, antwortet mir Mustafa Yılmaz, der eigentlich anders heißt, als ich ihn nach einem Interview frage. „Das geht auch anonym“, sage ich und er willigt ein, mit mir über seine Arbeit zu sprechen. Seine Arbeit ist das Taxifahren. Im Taxi lernen wir uns kennen, Mustafa Yılmaz fährt mich zum Berliner Hauptbahnhof. Er ist sechzig Jahre alt und lebt in Berlin-Neukölln. Wenn ich mit Gepäck unterwegs bin, ist Taxifahren mein Luxus. Wie luxuriös ist das, in ein Auto zu steigen, das mich an der Haustür abholt und an einen gewünschten Ort fährt?! Und die viel wichtigere Frage: Wie luxuriös (oder eben auch nicht) ist es, dieses Taxi zu fahren?

der Freitag: Herr Yılmaz,