„Bauhaus und Nationalsozialismus“ in Weimar: Warum kommt diese Ausstellung erst jetzt?

Mythos Hier das gute, progressive Bauhaus, dort die bösen faschistischen Umstände: Eine Ausstellung an drei Standorten in Weimar zeigt, dass es so einfach nicht war. Aufschlussreich ist unter anderem, wie viele Studierende der NSDAP beitraten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2024
Gestaltung des Schriftzugs am Tor des Konzentrationslagers Buchenwald von Franz Ehrlich, 1938 (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Stiftung Bauhaus Dessau)
Gestaltung des Schriftzugs am Tor des Konzentrationslagers Buchenwald von Franz Ehrlich, 1938 (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Stiftung Bauhaus Dessau)

Foto: Klassik Stiftung Weimar

Auf dem Stéphane-Hessel-Platz in Weimar, vor dem Bauhaus-Museum, steht eine würfelförmige Konstruktion. 2019 von Studierenden der Bauhaus-Universität zuerst für wechselnde Standorte konzipiert, zeichnet sie die Umrisse des Dienstzimmers des ersten Bauhaus-Direktors Walter Gropius nach. Auf einer Außenfläche dieses „Gropius-Zimmer-Pavillons“ ist in großer Schrift der Satz „das bauhaus kommt aus weimar“ zu lesen. „kommt“ ist durchgestrichen und mit dem Wort „floh“ korrigiert. Beides, dass diese für die Moderne so maßgebliche Kunstschule 1919 von Gropius in Weimar gegründet wurde und dass sie 1925 aufgrund politischen Drucks von rechts nach Dessau und schließlich aus vergleichbaren Gr