Tommy Frenck: Der blanke Nazi, der in Hildburghausen in der Landrats-Stichwahl steht

Porträt Tommy Frenck sieht sich als „Arier“, war schon NPD-Kader und zog jetzt im südthüringischen Hildburghausen in die Stichwahl zum Landrat ein. Wie der wegen Volksverhetzung Verurteilte überhaupt als Kandidat zugelassen wurde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2024
Seinen Gasthof Goldener Löwe am Kloster Veßra, wo Tommy Frenck am 20. April, dem „Führergeburtstag“, Schnitzel für 8,88 Euro verkauft, muss er wohl bald räumen. Doch eine Ersatzimmobilie steht schon zur Verfügung
Seinen Gasthof Goldener Löwe am Kloster Veßra, wo Tommy Frenck am 20. April, dem „Führergeburtstag“, Schnitzel für 8,88 Euro verkauft, muss er wohl bald räumen. Doch eine Ersatzimmobilie steht schon zur Verfügung

Foto: Imago/xcitepress

Ins bieder-spießige, aber freundliche Südthüringer Milieu, wo auch schon zu DDR-Zeiten alles hübsch aufgeräumt war und die Häuser schmuck aussahen, passt dieser Typ eigentlich überhaupt nicht: Bullig und stiernackig, über und über tätowiert, darunter ein „Aryan“, also „Arier“, auf dem Hals, eher der Typ „bedrohlicher Wikinger“. Aber Tommy Frenck ist einer von hier, 1987 in Schleusingen geboren. In der unweit gelegenen Kreisstadt Hildburghausen wollte ihn jetzt bei der Kommunalwahl jeder vierte Wähler zum Landrat küren.

Von den Bürgern, die der MDR daraufhin befragte, hat ihn selbstverständlich niemand gewählt, so wie sich auch die meisten schämen, sich als AfD-Wähler zu b