HQ100 und Thermodynamik: Die Jahrhunderte werden kürzer

Hochwasser Seit Alters her siedelt der Mensch am Fluss, um von Wasserkraft zu profitieren. Pegelstände wie heute: selten. Es gibt eine Gleichung, die erklärt, warum der Klimawandel zu mehr Niederschlag führt. Kennen unsere Politiker die nicht?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2024
Olaf Scholz ist in diesem Jahr schon zum vierten Mal in Gummistiefeln unterwegs
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Foto: Peter Kneffel/picture alliance/dpa

HQ100 – so heißt ein Jahrhunderthochwasser in der Ingenieursprache. Der Wert ist deshalb wichtig, weil er die Berechnungsgrundlage für alle Hochwasser-Schutzanlagen und -Vorkehrungen ist. Praktisch ist HQ100 jener Pegelstand eines Bachs oder Flusses, den er statistisch gesehen einmal in 100 Jahren erreichen wird – also maximal einmal in einem Menschenleben. Zumindest war das vor dem Klimawandel so.

Seit alters her siedelten die Menschen im Tal, weil ihnen dort die Wasserkraft half, Arbeit zu verrichten. Alle paar hundert Jahre regnete es derart sintfluthaft, dass alles im Tal zerstört wurde: 1342 zum Beispiel bei der sogenannten „Magdalenenflut“, 1501 beim „Himmelfahrtsgieß“ an der Donau oder 1845 bei der großen Elbeflut. Aber der