Debatte : Hundert Millionen User schimpfen auf X über eine Dissertation – was steckt dahinter?

Die Dissertation „Olfactory Ethics“ von Ally Louks über die Politik des Geruchs in der Literatur erhitzt die Gemüter. Ganz falsch ist der Vorwurf einer Abgehobenheit in den Geisteswissenschaften nicht

Wie Gerüche zu Diskriminierung beitragen, untersucht die Britin Ally Louks in ihrer Dissertation
Wie Gerüche zu Diskriminierung beitragen, untersucht die Britin Ally Louks in ihrer Dissertation

Foto: Sebastian Kaulitzki/Science Photo Library/picture alliance

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Ally Louks gelang, was den meisten Geisteswissenschaftler:innen, verbunden mit einem Gefühl unermesslicher Kränkung, zeit ihres Lebens verwehrt bleibt: Sie wurde gelesen. Und zwar hundertmillionenfach! Naja, „gelesen“ mag vielleicht etwas unpräzise sein. Sagen wir daher besser: Sie und ihre Arbeit wurden wahrgenommen. Und dies auch noch mit ihrer ersten Monografie, nämlich ihrer Cambridge-Dissertationsschrift „Olfactory Ethics: The Politics of Smell in Modern and Contemporary Prose“ („Olfaktorische Ethik: Die Politik des Geruchs in moderner und zeitgenössischer Prosa“).

Keine auf den ersten Blick leicht verständliche Studie, was letzthin auch die massiven Reaktionen darauf begründen dürfte. Als sie ein Bild von sich

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