In Kooperation mit Kunstmuseum Bayreuth

Chronist des Lebens in der Ukraine

Die Fotografien der Serie „Donbas“ entstanden in den 1990er Jahren. Sie sind fotografische Erinnerungen an den Aufbruch eine Gesellschaft, von ihren Träumen, von harter Arbeit unter Tage – und wirken dabei heute wie Mahnmale

Fotografie aus der Serie „Donbass“ von Alexander Chekmenev
Fotografie aus der Serie „Donbass“ von Alexander Chekmenev

Foto: © Alexander Chekmenev

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DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

Alexander Chekmenev

Kunstmuseum Bayreuth

Vom 10. März bis 9. Juni 2024

In Kooperation mit Kunstmuseum Bayreuth

DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

„Es war für mich immer interessant zu sehen, wie die Menschen vor hundert Jahren gelebt haben. Und genauso wie mich, wird es in 50 oder hundert Jahren Menschen geben, die daran interessiert sein werden. Und ich habe verstanden, dass es mein Auftrag ist diese Referenzdokumente für sie herzustellen.“ – Alexander Chekmenev

Alexander Chekmenev

Fotograf

Alexander Chekmenev wurde 1969 in Luhansk, einer Stadt in der Ostukraine, im Donbas, geboren. 1988 begann er seine Karriere als Fotograf in einem kleinen Fotostudio in seiner Heimatstadt. In seiner arbeitsfreien Zeit fotografierte er Menschen auf der Straße und in ihren Häusern, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen waren.

Seine Arbeit bietet einen intimen und einzigartigen Einblick in den Wandel der Kohlebergbauregion in der Ostukraine in den 1990er Jahren. Nach Ableistung der Wehrpflicht wurde er als Fotograf im Kunst- und Industriedienstleistungsbereich angestellt. 1997 zog er nach Kiew, wo er als Fotojournalist arbeitet.

Das Museum der Kharkiv School of Photography beschreibt ihn wie folgt:

„Ein großer Teil seines Werks ist ein einzigartiges Archiv des Lebens der Ukraine (insbesondere ihrer östlichen Regionen) zwischen den 1990er und 2000er Jahren. Chekmenev fängt die Härte der gesellschaftlichen und politischen Situation des Jahrzehnts in der Art geradliniger Dokumentation ein, gepaart mit aufrichtigem Interesse an den Geschichten der Menschen, die für ihn posieren (Projekte Street People, 1994-1999, Ambulance, 1994-1995, Passport, 1995, etc).

Der Fotograf setzt seine Beobachtungen in der Serie fort und reflektiert die jüngsten Ereignisse im Land (Euromaidan, 2014, War–Torn, 2014-2015; War in Donbass, 2014-2016; Deleted, 2018-2020; Citizens of Kyiv, 2022). Chekmenev ist Mitglied der UPHA – Ukrainian Photographic Alternative Union.“

Seine Arbeiten wurden veröffentlicht in The New York Times und New York Times Magazine, TIME Magazine und TIME Light Box, New Yorker Photo Booth, Quartz, The Guardian, Vice Magazine, WIRED Magazine, The Atlantic Magazine.

Am 15. Dezember 2022, bei der Wohltätigkeitsauktion von Forbes Ukraine in Kiew das Porträt des Präsidenten Volodymyr Zelensky von Alexander Chekmenev für das Titelblatt des TIME Magazine fotografiert, wurde für 150 000 US-Dollar verkauft. Das gesamte Geld wurde für wohltätige Zwecke gespendet, um Generatoren für Kindereinrichtungen zu kaufen die während der Besetzung durch die russischen Aggressoren gelitten haben.

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Fotografische Erinnerungen

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Für „Passport“ (1995) verwendete Alexander Chekmeniev einige der damals extrem wertvollen Farbfotofilme. Sie waren selten in den 1990er Jahren – insbesondere im Gebiet des Donbas. Es sind auch diese Details, die die Ausstellung so wertvoll machen

Gesichter eines grausamen Krieges

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Kunst und Kulturgut sind nicht nur Wertgegenstände – vielmehr sind sie Erinnerungen und Zeitzeugnisse, oft geknüpft an Rituale in der Familie oder Community. Diese Bilder zu wahren, bedeutet auch das kollektive Gedächtnis zu erhalten

Bilder gegen das Vergessen

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Stimmen aus dem Netz: „In seinen ikonisch anmutenden Porträtfotografien taucht Chekmenev die Gesichter in ein sanftes Licht. Die Umgebung versinkt in diffusem Schatten. Für Chekmenev zeugen die Fotografien von Wirklichkeit, Ereignissen und Menschen.“

Kunstmuseum Bayreuth | Eröffnung

Die Ausstellung zeigt Fotografien von Alexander Chekmenev. Er ist Fotograf und lebt in der Ukraine. Die Fotografien aus der Reihe „DONBASS“ von Alexander Chekmenev sind schwarz-weiß und zeigen die Menschen in der Region Donbass

Passport | Alexander Chekmenev

Alexander Chekmeniev verwendete für die Serie „Passport“, die um 1995 entstand, einige der damals sehr wertvollen Farbfotofilme. Sie waren selten in den 1990er Jahren. Grund ist die wirtschaftliche Krise nach dem Zerfall der Sowjetunion

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„Blackbox Ukraine: Kampf um die Geschichte“ begibt sich auf eine Spurensuche zu den Schlüsselmomenten ukrainischer Geschichtsschreibung und deckt auf, wie es zu einem der blutigsten Kriege in Europa seit 1945 kommen konnte

Donbass: Leben auf verbrannter Erde | Arte

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