In Kooperation mit Kunstmuseum Bayreuth

Fotografische Erinnerungen

Für „Passport“ (1995) verwendete Alexander Chekmeniev einige der damals extrem wertvollen Farbfotofilme. Sie waren selten in den 1990er Jahren – insbesondere im Gebiet des Donbas. Es sind auch diese Details, die die Ausstellung so wertvoll machen

Fotografie aus der Serie „Passport“ von Alexander Chekmenev
Fotografie aus der Serie „Passport“ von Alexander Chekmenev

Foto: © Alexander Chekmenev

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DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

Alexander Chekmenev

Kunstmuseum Bayreuth

Vom 10. März bis 9. Juni 2024

In Kooperation mit Kunstmuseum Bayreuth

DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994

Alexander Chekmenev zählt zu den prägendsten Fotokünstlern der Ukraine. Seine fotografischen Porträts wurden in Ausstellungen in den USA, Frankreich, England, Belgien, der Ukraine, Litauen, Polen und Deutschland gezeigt und sind in Kunstsammlungen des Centre Pompidou (Paris), des Rijksmuseum Amsterdam und des Museum Ludwig in Köln vertreten.

Die fotografischen Erinnerungen zeigen Porträts von Menschen, die alleine und in Gruppen in Szene gesetzt, im urbanen und im ländlichen Raum ihren Alltag bestreiten.

Zu sehen sind Original-Fotografien aus den Serien „Donbass“, „Passport“, „Black & White Luhansk“, „Faces of War“ und „EASTER“, die nach 1994 entstanden sind. Sie zeigen Porträts, deren Ästhetik durch die Studiofotografie beeinflusst ist. Der Mensch steht im Zentrum des Bildes und der Hintergrund erscheint wie eine Leinwand und erinnert an ein Bühnenbild. In seinen ikonisch anmutenden Porträtfotografien taucht Chekmenev die Gesichter in ein sanftes Licht. Die Umgebung versinkt zeitweilig in diffusem Schatten. Für Chekmenev zeugen diese Fotografien von Wirklichkeiten, Ereignissen und Menschen, die ohne diese Bilder in Vergessenheit geraten würden.

Chekmenev wurde 1969 in der Stadt Luhansk im Donezbecken geboren. Dort begann er Ende der 1980er Jahren in einem Fotostudio zu arbeiten. Nebenher fotografierte er das alltägliche Leben in den Straßen von Luhansk. Er porträtierte die Menschen außerhalb des Fotostudios, deren Leben durch den Zerfall der Sowjetunion und der Wirtschaftskrise in den 1990er Jahren geprägt wurde.

In Schwarz-Weiß-Fotografien der Serie „Donbass“ zeigt Chekmenev unmittelbar und eindringlich die Arbeit in den Steinkohleminen und den Alltag der dort lebenden Familien. Die Porträtserie „Passport“ erzählt in Farbfotografien von der Einführung des ukrainischen Passes und den Lebensrealitäten der betroffenen Menschen.

Seit 1997 lebt und arbeitet Chekmenev in Kyiv als Fotokünstler, Porträtist und Fotojournalist und erhielt den Preis „Fotograf des Jahres der Ukraine 2013“. Seine Fotografien erschienen in international renommierten Magazinen und Zeitungen, wie der New York Times, dem TIME Magazine, dem The Guardian und dem Vice Magazine.

Alexander Chekmenev publizierte seine Arbeiten thematisch nach Serien geordnet in Fotobänden mit den Serientiteln DONBASS, 2011; PASSPORT, 2017; LILIES, 2020, PHARMAKON, 2021, BLACK AND WHITE PHOTOGRAPHS, 2008.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Alexander Chekmenev und MOKSOP, dem Museum of Kharkiv School of Photography, Kharkiv, Ukraine.

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Stimmen aus dem Netz: „In seinen ikonisch anmutenden Porträtfotografien taucht Chekmenev die Gesichter in ein sanftes Licht. Die Umgebung versinkt in diffusem Schatten. Für Chekmenev zeugen die Fotografien von Wirklichkeit, Ereignissen und Menschen.“

Kunstmuseum Bayreuth | Eröffnung

Die Ausstellung zeigt Fotografien von Alexander Chekmenev. Er ist Fotograf und lebt in der Ukraine. Die Fotografien aus der Reihe „DONBASS“ von Alexander Chekmenev sind schwarz-weiß und zeigen die Menschen in der Region Donbass

Passport | Alexander Chekmenev

Alexander Chekmeniev verwendete für die Serie „Passport“, die um 1995 entstand, einige der damals sehr wertvollen Farbfotofilme. Sie waren selten in den 1990er Jahren. Grund ist die wirtschaftliche Krise nach dem Zerfall der Sowjetunion

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