Theorie und Praxis sowie Kunst und Politik sollen hierbei nicht als seit der Neuzeit getrennte, sich chronisch missverstehende Systeme, sondern als Kontinuum aufgefasst werden. Kunst steht für die Existenz und ist Zeugnis der Beschwörung von Kräften, die die westliche Gesellschaft seit der Neuzeit mehr und mehr verlernt hat. Aber das Potential für die Anrufung von Mythen und archaischer Vitalität bleibt, die Bilder für Mensch und Tier, Haus, Zelt, Berge, Landschaft und Himmel sind uralt und uns allen nach wie vor gegenwärtig.
In den Werken von 18 zeitgenössischen Künstler*innen werden in Düsseldorf und Ulaanbaatar Arten und Weisen erprobt, die gegenwärtigen Weltverhältnisse zu be- und hinterfragen. Im Geflecht der unterschiedlichen Werke in vielfältigen Medien bietet sich möglicherweise die Chance, die oftmals überhebliche Haltung des Westens zu verlernen und in unvorhersehbaren Allianzen nach anderen, lebenswerten Zukünften zu fragen: Welche Heilung für welche Erde?
Künstler*innen: JAVKHLAN Ariunbold, OCHIRBOLD Ayurzana, BAATARZORIG Batjargal, MUNKHTSETSEG Batmunkh, Joseph Beuys, NOMIN Bold, Mariechen Danz, OTGONBAYAR Dashdorj, UNEN Enkh, GERELKHUU Ganbold, Melike Kara, Claudia Mann, Carmen Schaich, Slavs and Tatars, Thomas Stricker, GAN-ERDENE Tsend, Julian Westermann, TUGULDUR Yondonjamts