Shu Lea Cheang
Künstlerin und Filmemacherin
Shu Lea Cheang (geb. 1954, Taiwan) ist eine international renommierte Künstlerin und Filmemacherin, deren Werk die Bereiche Kunst, Technologie und Aktivismus umspannt. Bekannt für ihre „gender bending, genre hacking“-Praktiken, entwirft sie in ihren Arbeiten unkonventionelle Science-Fiction-Erzählungen. Sie begreift ihre Installationen als offene Netzwerke, welche die kollektive Fantasie der Besucher*innen anregen und zu sozialer Interaktion einladen.
In den 1980er Jahren zog Cheang nach New York City, wo sie neben dem Studium in der Filmszene arbeitete und sich in Community-TV-Kollektiven engagierte. Dort begann sie, mit Video-, Rundfunk- und Netzwerktechnologien zu experimentieren. Seit den 1990er Jahren hat ihre Arbeit unser Verständnis von digitalen Technologien herausgefordert und verändert. Neben ihren wegweisenden Werken in Netzkunst hat Cheang die Entwicklung alternativer Währungen vorweggenommen, Gamifizierung untersucht und Biotechnologien erforscht. Cheang will das Publikum in ihre Arbeiten einbeziehen, um gemeinsam „das Drehbuch zu schreiben“. Ihre Werke entwickeln sich oft über Jahre hinweg und nehmen unterschiedliche Formen an: Sie können gehackt, verändert und aktualisiert werden.
„KI$$ KI$$“ ist Cheangs erste Überblicksausstellung und umfasst Werke und Artefakte aus den letzten drei Jahrzehnten ihres Schaffens. Die Werke werden nicht als autonome Objekte präsentiert, sondern als Landschaften aus miteinander verbundenen Elementen, die den kreativen Kosmos der Künstlerin bilden.