In Kooperation mit Helmut Newton Foundation

Polaroids: Umfangreiche Ausstellung

Die Ausstellung „Polaroids“ in der Helmut Newton Stiftung zeigt eine einzigartige Auswahl an Sofortbildern des Fotografen Helmut Newton und über 60 weiteren Fotograf*innen – eine Hommage an das revolutionäre Polaroid-Verfahren

Polaroids: Umfangreiche Ausstellung

Foto: Gerhard Kassner

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Das Polaroid-Verfahren hat seit den 1960er-Jahren die Fotografie revolutioniert. Wer diese Kamera jemals benutzt hat, wird den Geruch der Entwicklungsemulsion und die Faszination für das Sofortbild nicht vergessen haben. Gelegentlich entwickelte es sich von allein, während es bei manchen Verfahren zusätzlich nötig war, eine Fixierflüssigkeit über die Bildoberfläche zu ziehen. Insofern ist es – zwar nicht in fototechnischer Hinsicht, wohl aber wegen der schnellen Verfügbarkeit – ein Vorläufer der digitalen Fotografie von heute.

Polaroids als Prints sind zumeist Unikate. In nahezu allen fotografischen Genres – Landschaft, Stillleben, Porträt, Mode und Akt – und überall auf der Welt fand die ungewöhnliche Bildtechnik begeisterte Anwender. Auch Helmut Newton liebte es, mit unterschiedlichen Polaroid-Kameras zu fotografieren sowie mit Hilfe von Sofortbild-Rückteilen, die die Rollfilmkassetten seiner Mittelformat-Kameras ersetzten. Dies geschah von den 1960er-Jahren bis zu seinem Tod 2004, vor allem in Vorbereitung seiner Mode-Shootings. Polaroids entsprechen in diesem Zusammenhang einer Art Ideenskizze und dienen zugleich der Überprüfung der konkreten Lichtsituation und Bildkomposition. Gleichwohl hat Newton diesen Sofortbildern, auch wenn sie zunächst als bloße Vorstudien entstanden waren, bereits 1992 ein eigenes Buch gewidmet und 2011, also posthum, erschien ein zweites. Einige Polaroids hat Helmut Newton als eigenständige Werke signiert; sie werden mittlerweile für hohe Summen auf dem Kunstmarkt gehandelt.

Im Berliner Stiftungsarchiv befinden sich Hunderte solcher Original-Polaroids; daraus wurde nun eine neue repräsentative Auswahl getroffen und durch Polaroid-Vergrößerungen ergänzt. Die Fotografien sind mehr oder weniger chronologisch, nicht genrespezifisch angeordnet; gleichwohl wird deutlich, dass Newton seine Polaroid-Kamera jahrzehntelang in allen Arbeitsbereichen angewendet hat. Die Präsentation gleicht einem Blick ins Skizzenbuch eines der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts und erlaubt den Besuchern zugleich, zumindest vor dem inneren Auge, den Entstehungsprozess von der ersten Bildidee zum endgültigen, von Newton freigegebenen Foto nachzuverfolgen.

In der aktuellen Gruppenausstellung werden Newtons Polaroids durch zahlreiche Werke von mehr als 60 zusätzlichen Fotografen und Fotografinnen ergänzt, unter anderem in Kooperation mit OstLicht Wien, aus deren großer Polaroid-Sammlung Kurator Matthias Harder frei wählen konnte. Dank der Initiative von Peter Coeln, Gründer von WestLicht Wien, wurde 2010 die ehemalige International Polaroid Collection, die über 20 Jahre bei der Firma Polaroid lagerte und etwa 4400 Werke von 800 Fotografen beinhaltete, von WestLicht gekauft und so in Gänze aus der Konkursmasse des Unternehmens gerettet und neu institutionalisiert.

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