Buch der Woche : Kukum
Hardcover, gebunden.
300 Seiten.
21 Euro.
Michel Jean erzählt in „Kukum“ die Geschichte seiner Urgroßmutter, die früh einen jungen Innu kennenlernt und sich trotz der kulturellen Unterschiede in ihn verliebt. Sie heiraten und sie lebt von da an mit dem Nomadenstamm, lernt seine Sprache, übernimmt Riten und Bräuche und überwindet so die Barrieren, die indigenen Frauen aufgezwungen werden

In Kooperation mit Wieser Verlag
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Eindringliche Geschichte
Anhand des Schicksals seiner Urgroßmutter, Almanda Siméon, beschreibt der Autor das Ende traditioneller Lebensweisen der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas, die zur Sesshaftigkeit gezwungen und in Reservate gesperrt wurden, ohne Zukunftsperspektive

Stimme der indigenen Bevölkerung Kanadas
„Ich spüre in mir die Verantwortung, unsere Geschichten zu erzählen, die der Innu und der Mitglieder der Ersten Völker. Denn sie kommen praktisch nirgends vor. In den Geschichtsbüchern nehmen sie nur wenig Raum ein.“

Verdrängt und ausgebeutet
„Über 100 Jahre lang beraubte Kanada indigene Kinder ihrer Eltern und ihrer kulturellen Identität. Sie wurden in christliche Internate gesteckt, Tausende starben dort. Die Aufarbeitung dieses sogenannten Ethnozids dauert an.“

Berührende Familiengeschichte
„Michel Jean dagegen weiß seit seiner Kindheit, wo seine Wurzeln liegen. Doch positiv konnotiert wird seine Herkunft nicht. ,In Kanada werden Innus Wilde genannt.‘“
Mashteuiatsh
Mashteuiatsh, früher auch Pointe-Bleue genannt, ist ein Ort in der kanadischen Provinz Québec, der am Westufer des mehr als 1000 km² großen Lac Saint-Jean liegt, genauer westlich des von den Innu als Piékoagami oder Pekuakami („flacher See“) bezeichneten Lac Saint-Jean, etwa 6 km von Roberval entfernt. Er ist zugleich Hauptsitz der Montagnais du Lac St.-Jean, einer First Nation der Innu, die sich auf Grund ihrer traditionellen Fisch- und Stammesgebiete rund um den See als Première Nation des Pekuakamiulnuatsh oder Ilnuatsh du Pekuakami (abgel. von Pekuakami – „flacher See“, und Ilnuatsh – „Volk“) nennen.
Misshandelt und umerzogen | Doku
Die indigene Bevölkerung Kanadas wurde Opfer eines Genozids. Die Umerziehung war bis 1996 grausam: Kinder wurden Eltern entrissen und in Internate gebracht. Viele starben an Krankheiten, litten unter Misshandlungen oder wurden sexuell missbraucht
Literatur im Aufbruch | Doku
Die vier Episoden der Dokureihe zeigen ungeahnte Einsichten in die zeitgenössische kanadische Literatur und richten den Blick auf ein Land im Aufbruch
Wenn Ureinwohner kriminell werden | DW
Spurgeon Root ist Seelsorger und Pastor in Regina, einer Stadt im Westen Kanadas, die für ihre indigenen Gangs berüchtigt ist. Nachts klopfen sie an seine Tür: Drogendealer, Schläger, Straßenräuber, die nach einem Ausweg aus dem Milieu suchen
Genozid in Kanada | RND
Auf dem Gelände einer ehemaligen Internatsschule für indigene Schülerinnen und Schüler in Kanada wurden die Überreste von 215 Kindern freigelegt. Ein Beitrag vom RedaktionsNetzwerk Deutschland