In Kooperation mit Hanser Berlin

Woke: Viele Konzepte, ein Begriff

Innerhalb weniger Jahre wandelte sich der Begriff woke vom Lobes- zum Schmähwort. Es mangelt dem Terminus an einer genauen Definition und Nuanciertheit im Gebrauch

Proteste anlässlich der Rede
Proteste anlässlich der Rede "Saving America from the Woke Left" des ehemaligen US-Vizepräsidenten Mike Pence

Foto: Allison Joyce / AFP / Getty Images

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Links ist nicht woke

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Susan Neiman

Links ist nicht woke

Susan Neiman

176 Seiten

Fester Einband

22€ | 16,99€ (ePUB)

In Kooperation mit Hanser Berlin

Links ist nicht woke

Einfach erklärt

„„Woke“ ist eine Person, wenn sie „wach“ ist. Wach, wenn es um gesellschaftliche Strömungen, um Trends, aber auch um Ungerechtigkeit oder Benachteiligung geht. „Woke“ Menschen stehen für Schwächere ein, beschäftigen sich mit deren Problemen und helfen ihnen im Idealfall sogar, diese zu überwinden. Es geht um Rassismus, Klimawandel und Sexismus. „Woke“ ist, wer diese Dinge sieht und etwas dagegen tut. Der Begriff „woke“ wurde von Afroamerikaner*innen bereits in der Bürgerbewegung der Sechziger Jahre verwendet, um auf Rassismus aufmerksam zu machen." goethe.de

Zweckentfremdet: Zur Begriffsentwicklung

„Als „woke“ 2017 in den offiziellen englischsprachigen Wörterbüchern landete, hatte der Begriff bereits breitere Kreise erreicht. Als Chiffre für auch nur das geringste Interesse an sozialer Gerechtigkeit wird er heute größtenteils abfällig verwendet, insbesondere von rechten Medien und Politiker*innen. Ideologisch steht der Begriff auch hierzulande nun in einer Reihe rechter Kampfbegriffe, gleich neben „Political Correctness“ oder „Gutmensch“. Was von rechts gezielt agitiert wird, stößt auch in der sogenannten „Mitte“ auf fruchtbaren Boden: Politische Ernsthaftigkeit bei jungen Menschen ist vielen bürgerlichen Medien irgendwie peinlich. Innerhalb linker Kreise dagegen lautet eine gängige Kritik, dass Wokeness vor allem performativ sei." missy-magazine.de

Articles & Services

Links ist nicht gleich liberal

Links ist nicht gleich liberal

Susan Neiman hält nichts davon, von „linksliberalen Werten" zu sprechen um das „bedenkliche Wort „links" zu entkräften". Denn die politische Linke setze sich dafür ein, Grundrechte auch real umzusetzen.

Erklärte Linke

Erklärte Linke

Die Philosophin Susan Neiman bezeichnet sich selbst als Linke und steht dazu. Den Begriff „woke" findet sie zu unscharf und sieht die damit verbundene Bewegung gefährdet, in konservatives Stammesdenken zu verfallen.

Universalismus statt Stammesdenken

Universalismus statt Stammesdenken

Zwischen Gerechtigkeit und Macht muss klar unterschieden werden. Außerdem braucht es den Glauben an Fortschritt und Wandel. In ihrer Streitschrift verbindet Susan Neiman diese Ideen miteinander

Susan Neiman | Talk

American moral philosopher and author Susan Neiman appeared at Toronto Reference Library’s Appel Salon to discuss her book Left is Not Woke with host Nahlah Ayed on March 27, 2023

Susan Neiman | Lecture + Conversation

In her lecture, Susan Neiman explains that wokism is based on admirable emotions, but on the wrong theories

Susan Neiman | In Conversation

The woke discourse today is confusing because it appeals to emotions traditional to the Left: empathy for the marginalised, indignation at the plight of the oppressed, and determination that historical wrongs can be righted

Susan Neiman | Podcast

Philosopher Susan Neiman talks to Brendan O’Neill about her new book, Left Is Not Woke. Susan and Brendan discuss the woke’s abandonment of progress, the rebirth of racial tribalism and the dangers of valorising victimhood