EU-Rechtsruck: Beunruhigende Ratlosigkeit

Hintergrund „Besonders bestürzend an den bestürzenden Ergebnissen der Europawahl ist, wie wenig aus ihnen folgt. Die nun wirklich nicht überraschenden Erfolge der Rechten in vielen europäischen Ländern, auch in Deutschland, werden gern auf der Metaebene erklärt“
Mit populistischen Parolen erreicht die AfD ihre Wähler:innen
Mit populistischen Parolen erreicht die AfD ihre Wähler:innen

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Dass sich Menschen in Zeiten rasanter Veränderungen nach einfachen Lösungen sehnen. Dass sie für die großen Probleme Sündenböcke brauchen, zum Beispiel Migrantinnen und Migranten. Oder dass Armeen von Trollen im Dienste von Populisten und fremden Mächten systematisch Hass säen und das Wahlvolk manipulieren. All das trifft zu, aber es bei diesen Befunden zu belassen, heißt, den Kampf gegen die rechte Gefahr ein Stück weit aufzugeben.“ – zeit.de

Was tun gegen den Rechtsruck in Europa?

Das europäische Projekt war lange Zeit eines, an das sich die Hoffnungen auf Frieden und ewigen Wohlstand heftete. Um Nationalismen hinter sich zu lassen, grenzübergreifend zu kooperieren und in einer globalisierten Welt handlungsfähig zu sein. Nicht erst über Nacht, schon länger sind Schatten über dieses Projekt gekommen.“ – faz.net

Ringen nach der EU-Wahl

„Le Pen hatte Meloni bereits offensiv eine Zusammenarbeit angeboten. Kommen weitere Parteien hinzu, etwa die zuletzt fraktionslosen Fidesz und AfD, könnte sich eine sehr große und stimmenstarke Fraktion ergeben. Für eine Zusammenarbeit mit der EVP könnte diese aber zu ,toxisch‘ sein.“ – fr.de

Die große Angst vor dem F-Wort

Lange gab es eine Scheu, das F-Wort zu verwenden. Es war eine Art von Aberglauben dabei: Wenn man das Wort sagte, würde es real werden; besser also, so ging das magische Denken, wenn man nichts sagte, dann konnte auch nicht passieren. Die Scheu gibt es immer noch, in den Medien, in der Politik, in privaten Konversationen. Und die Frage ist, wen man eigentlich schützen will, wenn man es vermeidet, Faschisten Faschisten zu nennen.“ – taz.de

17.06.2024, 22:17

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Rückkehr zu demokratischen Idealen

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Leseprobe Jason Stanley ist sich sicher: Nur wenn wir faschistische Politik erkennen, können wir ihren schädlichsten Auswirkungen widerstehen und zu demokratischen Idealen zurückkehren – dafür müssen wir verstehen, wie Faschismus funktioniert
Ergründer der faschistischen Theorie

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Biografie Jason Stanley ist Professor für Philosophie in Yale. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in Kognitionswissenschaft und Sprachphilosophie. In seinen Texten widmet er sich den Funktionsweisen von Propaganda und der Theorie des Faschismus
Gelungene Analyse

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Netzschau Stimmen aus dem Netz: „Jason Stanley, der an der Yale University Philosophie lehrt, identifiziert in seinem Buch zehn Säulen faschistischer Politik und zeichnet ihren erschreckenden Wiederaufstieg und ihre Geschichte nach.“

Jason Stanley | Democratic vs. Fascist

Video Jason Stanley is the Jacob Urowsky Professor of Philosophy at Yale University. Before coming to Yale in 2013, he was Distinguished Professor in the Department of Philosophy at Rutgers University


Why worry about fascism? | Big Think

Video Fascism is a particular ideological structure. The first pillar is the Mythic Past. Then there's Propaganda. Anti-intellectualism. Hierarchy. Victimhood. Law and order. Sexual anxiety. Sodom and Gomorrah. And then finally, Arbeit macht frei‘


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Video As the child of refugees of World War II Europe and a renowned philosopher and scholar of propaganda, Jason Stanley has a deep understanding of how democratic societies can be vulnerable to fascism


Jason Stanley | Faschismus damals und heute

Video Jason Stanley definiert in seinen Büchern faschistische Strukturen, was sie ausmacht und wie deren Propagandisten versuchen, damit an die Macht zu gelangen