›Emilia Peréz‹, Oscarkandidat und Sensationshit dieser Kinosaison, ist 2024 beim IFFMH zu sehen! Ein mexikanischer Kartellboss wird darin zu der Frau, die er immer schon sein wollte. Der beim IFFMH im Rahmen des Jungen Filmfests gezeigte „Flow“ wurde von Lettland als Beitrag für die Oscar eingereicht. Es ist ein wunderbar fließendes Gedicht in Bildern. Außerdem zu erleben ist Jesse Eisenbergs zweite Regiearbeit „A Real Pain“, der auf grandios komplexe Weise die menschliche Psyche und ihren Schmerz ergründet. Und der Kanadier Matthew Rankin lässt in seiner zum Schreien komischen Komödie ›Universal Language‹ alle Grenzen von Zeit, Raum und Kultur hinter sich.
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"Emilia Pérez" von Jacques Audiard
Modernes Epos, Oscarkandidat und epochales Meisterwerk mit grandioser Starbesetzung.
Die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Dealer, Mörder und Drogenbarone die Freiheit. Eines Tages bietet sich ihr ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: Emilia Pérez! Doch Manitas’ Vergangenheit gehorcht ihren ganz eigenen Regeln.
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"Flow" von Gints Zilbalodis
Mitreißende Geschichte einer kleinen Katze! Eine große Flut kann sie nur überstehen, wenn sie zum Miteinander mit anderen Tieren findet.
Alles fließt in diesem wunderschönen Gedicht aus Bildern. Es erzählt von einer kleinen Katze im Kampf ums Überleben. Sie lebt als Einzelgänger in einem verlassenen Haus, ständig auf der Flucht vor Hunden. Plötzlich jedoch überschwemmt eine große Flut ihre Heimat. Zuflucht findet sie mit anderen Tieren auf einem Boot. So eng versammelt, müssen die verschiedenen Arten nun lernen, trotz ihrer Unterschiede miteinander auszukommen. - Wie selten ein Kinderfilm lässt uns ›Flow‹ die pure Kraft des Kinos erleben: Körper in Bewegung, das Duchstreifen phantastischer Räume und Welten. Wir tauchen ein in die wunderbar harmonischen Bildfolgen und wilden Verfolgungsjagden.
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"A Real Pain" von Jesse Eisenberg
Ein ungleiches Paar auf einer lebensverändernden Reise. Jesse Eisenberg lässt uns lachen und weinen zugleich.
David (Jesse Eisenberg) ist unbeholfen und verschlossen, Benji (Kieran Culkin) ausgelassen und Everybody’s Darling. Um ihrer verstorbenen Großmutter zu gedenken, machen sich die ungleichen Cousins auf eine Gruppenfahrt durch Polen. Die beiden haben sich lange nicht gesehen, fühlen sich aber durch ihre gemeinsame Jugend eng verbunden. Ihre Reise konfrontiert sie mit dem dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte und befördert bei beiden tiefe Verletzungen sowie ungelöste Konflikte an die Oberfläche.
Tragisch und hinreißend komisch zugleich ergründet ›A Real Pain‹ das Rätsel der menschlichen Psyche.
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"Universal Language" von Matthew Rankin
Kanadas Oscarkandidat. Irgendwo zwischen Woody Allen, Wes Anderson und kanadischer Moderne lachen wir Tränen und entdecken die Schönheit des Kinos.
Liegt Québec im Iran? Die Leute hier sprechen jedenfalls persisch. Und wie fährt man von dort nach Winnipeg und ist dann doch immer noch am selben Ort? Aber vor allem: Wie bekommt man eine Geldnote aus dem Eis eines zugefrorenen Sees? Mit viel Witz, großer formaler Strenge und noch viel größerer geistiger Freiheit dringt Regisseur Matthew Rankin zur universellen Sprache des Humors vor. Er nimmt uns mit auf eine urkomische Reise zu liegen gebliebenen Koffern und abgeschalteten Springbrunnen. Und schließlich entdecken wir die verbindende Kraft und Schönheit des Kinos, jenseits von Zeit, Raum und Kultur. Genau das also, was wir im Moment brauchen.
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