Laura Uribe
Regisseurin
Laura Uribe (Mexiko, 1984) ist Regisseurin, Dramatikerin und Theatermacherin, spezialisiert auf dokumentarisches und experimentelles Theater. Ihre Werke beschäftigen sich mit zeitgenössischen sozialen und politischen Themen wie Gewalt, Migration und Identität, insbesondere im Kontext von Mexiko und Lateinamerika. Uribe verwendet multidisziplinäre Techniken, dokumentarische Recherchen, Interviews und Zeugenaussagen, um Stücke zu entwickeln, die Performance, Installation und audiovisuelle Elemente miteinander verbinden, und so Theatererlebnisse zu schaffen, die zum kritischen Dialog und zur kollektiven Reflexion einladen.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählen Mare Nostrum und Campo, wegweisende Erkundungen, die traditionelle Theaterkonventionen in Frage stellen und zugleich drängende gesellschaftliche Themen mit ethischer und künstlerischer Tiefe aufgreifen. Mare Nostrum, ein visuell beeindruckendes Dokumentartheaterstück über Flucht und Vertreibung, sorgte 2017 beim Festival Theaterformen in Hannover für Furore. Campo, ihr dokumentarisches Hörstück über das Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko, wurde vom Deutschlandradio produziert. Das von der Kritik hoch gelobte Stück wurde im Juli 2022 von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats ausgezeichnet und gewann 2023 den Robert Geisendörfer Preis in Frankfurt und den Prix Italia in Bari.
Ihre Experimentierfreude und ihr Engagement für Nachhaltigkeit in der Kunst haben sie dazu bewogen, gemeinsam mit Sabina Aldana das L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists] zu gründen, mit dem sie interdisziplinäre Projekte zum Thema soziale und ökologische Verantwortung konzipieren.
Im Laufe ihrer Karriere hat Uribe mit renommierten Theaterensembles und Festivals in Mexiko und im Ausland zusammengearbeitet. Im Jahr 2021 wurde sie in das Nationale System der Kunstschaffenden Mexikos (Sistema Nacional de Creadores de Arte, SNCA) aufgenommen, ein prestigeträchtiges Programm, das herausragende Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen auszeichnet. Ihr innovativer Ansatz und ihre künstlerische Sensibilität haben sie zu einer wichtigen Stimme des zeitgenössischen Theaters gemacht, deren Arbeiten auch als Werkzeuge für den sozialen Wandel dienen.
Sabina Aldana
Bühnenbildnerin
Sabina Aldana (Bogotá, Kolumbien, 1987) ist Bühnenbildnerin, interdisziplinäre Gestalterin und Künstlerin und lebt in Mexico City. In ihrer Arbeit erforscht sie die Möglichkeiten des Kostümdesigns als narrative Achse im Theaterdiskurs und setzt sich experimentell und transdisziplinär mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander.
Sie ist die Autorin von Costumes to Avoid Disappearance, einer Bühneninstallation, bei der Kostümprototypen verwendet werden, um dem gewaltsamen Verschwindenlassen in Mexiko zu entgehen, ein Projekt, das mit Unterstützung des mexikanischen System zur Unterstützung von Kulturschaffenden und Kulturprojekten (Sistema de Apoyos a la Creación y Proyectos Culturales, SACPC) entwickelt wurde. Sie hat die Kostüme für mehr als 20 Theaterproduktionen entworfen und mehr als 40 koordiniert und hat in Theater, Film und Fernsehen in verschiedenen Darstellungsformen gearbeitet, von klassischen Adaptionen bis hin zu zeitgenössischem Tanz und Live-Art-Projekten.
Zusammen mit Laura Uribe bildet sie das Künstlerinnenduo L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists], das sich Projekten widmet, die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in die Kunst integrieren. Mit ihren Werken, die auf nationalen und internationalen Bühnen gezeigt wurden, ist sie eine wichtige Stimme der zeitgenössischen Szene.