Die Dokumentale startet in diesem Jahr mit einem Empowerment-Highlight: Clara Stella Hünekes Dokumentarfilm SISTERQUEENS wird die 1. Dokumentale am 10. Oktober 2024 im Berliner Colosseum Filmtheater eröffnen. Der an der Filmakademie Baden-Württemberg entstandene Diplomfilm dokumentiert das gleichnamige Hip-Hop-Projekt im Berliner Wedding, das seit acht Jahren Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren fördert. Unter Anleitung von Mentorinnen wie der Rapperin Ebow erlernen die SISTERQUEENS das Rap-Handwerk und wachsen als Gemeinschaft zusammen. Hüneke begleitete ihre Protagonistinnen vier Jahre lang für den Film, der bereits bei seiner Uraufführung beim Filmfest München für Begeisterung sorgte.
Prominenz hinter und vor der Kamera
Die Dokumentale-Besucher*innen können sich außerdem über Filme von und über prominente(n) Persönlichkeiten aus der Film- und Kunstwelt freuen. Tilda Swinton und Bartek Dziadosz laden mit ihrem THE HEXAGONAL HIVE AND A MOUSE IN A MAZE ein, über die Zukunft des Lernens nachzudenken. D. W. Youngs UNCROPPED, der von Wes Anderson produziert wurde, widmet sich hingegen dem Fotografen James Hamilton, dessen New-York-Bilder der 70er und 80er das kollektive Bildergedächtnis geprägt haben.
Auch die Filmwelt selbst wird mit Produktionen wie THE LIVES AND DEATHS OF CHRISTOPHER LEE von Jon Spira und GRETA GERWIG: ITINERARY OF A RISING STAR von Pierre-Paul Puljiz zum Thema - zwei Filme, die sich unterhaltsam und faktenreich mit Kinogrößen auseinandersetzen.
VX – Immersive Erfahrungen bei der Dokumentale
Neben dem klassischen Filmformat bietet die Dokumentale auch ein umfangreiches Programm, das sich VX widmet. Diese VR-Projekte und interaktiven Installationen ermutigen dazu, in neue Welten und Erzählweisen einzutauchen. Die komplexen Zusammenhänge von Kunst, Technologie und Gesellschaft sind beispielsweise das Thema von Pedro Rebelos und Frank Delaneys SARC x 20, während die Live-Performance RED REDEMPTION der Europäischen-Filmpreis-Gewinner Total Refusal die kapitalistische Verwertungslogik in einem Gamingkontext ad absurdum führt.
Zwei VR-Arbeiten setzen sich außerdem mit feministischen Perspektiven auseinander. DRAW FOR CHANGE von Mariana Cadenas Sangronis und Mar mar maremoto legt Zeugnis davon ab, wie Kunst als Akt des Widerstands funktionieren kann. Und THE MATRIARX von Julia Bruton lädt dazu ein, sich eine Welt vorzustellen, in der sich das Matriarchat durchgesetzt hat.
Dialog und Austausch: Film, Medien und Literatur im Zentrum
Im Dokumentale-Format des D’Salons kommen Filmemacher*innen, Künstler*innen, Autor*innen und Zuschauer*innen zusammen, um über aktuelle gesellschaftliche Fragen zu diskutieren. So wird etwa die Frage nach der Kraft der Kunst in Krisenzeiten in einem Gespräch zwischen dem Musiker und Holocaustüberlebenden Peter Perez (PEPI FANDANGO von Lucija Stojevic) und der Singer-Songwriterin sowie Autorin Roxanne de Bastion beleuchtet (THE PIANO PLAYER OF BUDAPEST). Darüber hinaus diskutieren Expert*innen die Bedeutung der Pressefreiheit in Zeiten zunehmender Zensur anhand des Sammelbands BEYOND MOLOTOVS - A VISUAL HANDBOOK OF ANTI-AUTHORITARIAN STRATEGIES (herausgegeben vom International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies und kollektiv orangotango) sowie der Filme AND SO IT BEGINS von Ramona S. Diaz und OF CARAVAN AND THE DOGS von Askold Kurov.