„Man merkt dem Film in jeder Einstellung an, dass Regisseur und Drehbuchautor Ladj Ly das Milieu der migrantisch geprägten Wohnblocks der Pariser Banlieue gut kennt. Er ist selbst in Montfermeil aufgewachsen – dort, wo es 2005 zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kam.“ – swr.de
Konfrontatives Kino
„In vielen Momenten erreicht Ly aber die Stärke, die sein gefeiertes Debüt auszeichnete. Zum Beispiel, wenn auf Pierres Anordnung hin das Hochhaus, in dem Haby wohnt, von der Polizei zwangsgeräumt wird und sich dabei die Brutalität des Staates offenbart. Innerhalb kürzester Zeit müssen die Leute ihre Wohnungen verlassen. Habseligkeiten werden hastig eingepackt; Matratzen und Möbelstücke werden aus den Fenstern geworfen. In diesen Bildern demonstriert Ly, dass er auf virtuose Weise konfrontatives Kino voller Zorn und mit dem Willen, etwas zu bewegen, schaffen kann.“ – kino-zeit.de
Berührend!
„Neben der Frage, wie man sich politisch Gehör verschafft, zeigt Ly in einer Vielzahl kleiner Szenen auch, wieman sich auf dem begrenzten Raum – wörtlich und im übertragenen Sinn – einrichten kann, der einem gewährt wird.. Vom illegalen Restaurant in einer Wohnung, das als wichtiger Treffpunkt im Viertel dient, über den Parkplatz, auf dem Autos repariert werden, bis hin zum Minivan, der flugs zum öffentlichen Verkehrsmittel umfunktioniert wird, wenn mal wieder gestreikt wird: Ly zeigt Menschen voller Solidarität und voller Ideenreichtum.“ – critic.de
Klassenkampf als Häuserkampf
„Ladj Ly macht in »Die Unerwünschten« die französischen Vorstädte zum Schauplatz eines aufwühlenden Klassenkampfes mit einer unerschrockenen Heldin. Dabei er scheut er nicht vor melodramatischer Zuspitzung zurück.“ – artechock.de