In Kooperation mit GRANDFILM

Durchdringende Stimme

Trotz immenser Einschränkungen durch die iranischen Zensurbehörden hat der preisgekrönte iranische Filmemacher Mohammad Rasoulof sich nicht davon abhalten lassen, zahlreiche Filme fertigzustellen. „Doch das Böse gibt es nicht“ ist sein siebter Film

Der Regisseur Mohammad Rasoulof.
Der Regisseur Mohammad Rasoulof.

Foto: GRANDFILM

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Doch das Böse gibt es nicht

Doch das Böse gibt es nicht

Mohammad Rasoulof

Spielfilm
Deutschland/Tschechische Republik/Iran 2020

150 Minuten

ab dem 19. August im Kino!

In Kooperation mit GRANDFILM

Doch das Böse gibt es nicht

Mohammad Rasoulof

Filmemacher

Der iranische Independent-Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Mohammad Rasoulof wurde 1972 in Shiraz (Iran) geboren. Während seines Soziologiestudiums startete er seine Laufbahn als Filmemacher mit Dokumentationen und Kurzfilmen. Sein erster Langfilm „Gagooman“ (2002) wurde beim Fajr Film Festival im Iran als bester Film ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung seines zweiten Films „Jazireh Ahani“ (2005) geriet er in den Fokus der iranischen Zensurbehörden. Dies führte dazu, dass seine Möglichkeiten, Filme zu produzieren und im Iran zu zeigen, stark eingeschränkt oder untersagt wurden. Bis heute hat Mohammad Rasoulof sieben abendfüllende Filme fertiggestellt, keiner von ihnen konnte auf Grund der Zensurbestimmungen im Iran gezeigt werden, obwohl sie sich in anderen Ländern eines großen Publikumszuspruchs erfreuen.

Rasoulofs Kino nutzte meist allegorische Erzählweisen als Ausdrucksmittel, bis er sich 2010 zu einer direkteren Form entschied. Im März 2010 wurde Rasoulof bei Dreharbeiten festgenommen, als er zusammen mit Jafar Panahi bei einem Film Regie führte. Im anschließenden Prozess wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, eine Strafe, die später auf ein Jahr reduziert wurde. Schließlich kam er auf Bewährung frei.

Mohammad Rasoulof wurde für seine Filme mit vielen Preisen ausgezeichnet. 2011 gewann er in Cannes in der Sektion Un Certain Regard den Preis für die beste Regie für „Bé Omid é Didar“ (2011). 2013 erhielt er dort den FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmkritik für „Dast Neveshteha Nemisoozand“ (2013). Zuletzt gewann er 2017 den Un Certain Regard-Hauptpreis für „Lerd“ (2017) beim Cannes Film Festival. Als er im September 2017 in den Iran zurückkehrte, wurde ihm offiziell das Verbot erteilt, das Land zu verlassen – ein Urteilsspruch, der bis heute gültig ist. Er wurde beschuldigt, die „nationale Sicherheit zu gefährden“ und „Propaganda gegen die muslimische Regierung zu verbreiten“. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, einhergehend mit dem Verbot der Mitgliedschaft in jeder Art von politischer oder gesellschaftlicher Organisation.

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