In Kooperation mit DOK.fest München 2024

DOK.focus Democrazy

Russland und Ungarn sind auf ihrem Weg zur Demokratisierung in Autokratien angekommen. In Österreich, Norwegen und Deutschland existiert ein Konflikt um die populistischen Tendenzen. Eine Fokusreihe beleuchtet die zum Teil dramatischen Entwicklungen

„Projekt Ballhausplatz. Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz“ (Österreich 2023 / Regie: Kurt Langbein)
„Projekt Ballhausplatz. Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz“ (Österreich 2023 / Regie: Kurt Langbein)

Foto: DOK.fest München

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DOK.fest München 2024

DOK.fest München 2024

Künstlerischer Leiter: Daniel Sponsel

Im Kino: 1. bis 12. Mai 2024

@home: 6. bis 20. Mai 2024

In Kooperation mit DOK.fest München 2024

DOK.fest München 2024

„Der große Wert der Demokratie besteht in ihrer Möglichkeit, die Interessen vieler Bevölkerungsgruppen zu vertreten und ihre Entfaltung zu ermöglichen, das umfasst sogar die antidemokratischen Aktivitäten ihrer Feinde. Ein Dilemma: Diese Kräfte werden größer und nutzen diese systematische Offenheit, um die Grundfesten der Demokratie auszuhöhlen. Ist die Demokratie wehrhaft genug?“ – Festivalleiter Daniel Sponsel

Dieses Jahr legt das Festival einen besonderen Schwerpunkt auf den Zustand der Demokratien in Europa. In der Reihe DOK.focus Democrazy laufen fünf Filme, die einen tiefen Einblick in fünf Länder bieten, von höchster staatlicher Ebene bis in den gesellschaftlichen Mikrokosmos: in Ungarn, Russland, Österreich, Norwegen und Deutschland. Darunter ist Kurt Langbeins PROJEKT BALLHAUSPLATZ: Der Film verfolgt, so der Untertitel, den Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz. In Connie Fields DEMOCRACY NOIR versuchen drei couragierte Frauen, die schrittweise Aushöhlung der ungarischen Demokratie durch Viktor Orban sichtbar zu machen. Und in OF CARAVAN AND THE DOGS begleitet Askold Kurov russische Journalist*innen und Aktivist*innen im ersten Jahr nach Putins Invasion, darunter Dmitri Muratow von der „Nowaja Gaseta“ und die Menschenrechtsorganisation „Memorial“, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. Sie stehen vor einer schwierigen Entscheidung: unter immensem Risiko weitermachen, aufgeben oder ins Exil gehen?

Die Filme

Democracy Noir

Deutschland/Dänemark/Ungarn/USA 2024, Connie Field, 116 Min.

„Our only hope is the EU“, sagt Tímea Szabó, die seit Jahren gegen das System Orbán ankämpft. Die EU ist es allerdings auch, die ungehindert Geld nach Ungarn geschickt hat, wohlwissend, wie eklatant die Aushöhlung demokratischer Strukturen dort voranschreitet. Der Film porträtiert drei Frauen, die gegen den Autokraten ankämpfen – in ihrem Land und damit in ganz Europa, denn Orbán dient anderen als Paradebeispiel.

Fragmente aus der Provinz

Deutschland 2024, Martin Weinhart, 84 Min.

„Wir sind bunt, wir sind divers und engagiert – in den Headlines liest man aber immer nur: Das Nazi-Dorf.“ Dieser Film macht es anders. Er nimmt uns mit in den Alltag eines existentiellen Kampfes um Macht, Freiheit und öffentliche Berichterstattung. Ein Film über Strategien der Neonazis und Gegenbewegungen der Ostdeutschen, die uns zeigen, wie man sich der rechtsextremistischen Bedrohung widersetzen kann.

Norwegian Democrazy

Norwegen 2024, Bård Kjøge Rønning, 87 Min.

Durch das öffentliche Auftreten der Organisation SIAN (Stop the Islamization of Norway) auf den Straßen Norwegens werden die Ideale der Meinungsfreiheit und des demokratischen Dialogs auf die Probe gestellt. Das rechte Lager und dessen Gegner stehen sich unversöhnlich gegenüber – es kommt zu gewalttätigen Ausschreitungen. Wo zieht man die Grenze zwischen legitimer Debatte und gefährlichem Extremismus?

Of Caravan and the Dogs

Deutschland 2024, Askold Kurov, 90 Min.

„Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“ Das gilt auch für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. In den Wochen vor und nach dem 24. Februar 2022 wurde die russische Medienlandschaft radikal umgebaut. Mit einem Countdown dokumentiert Askold Kurov die zunehmende Repression der Presse. Neue Gesetze führen die einen in die Selbstzensur, stärken bei manchen den Mut und weisen anderen den Weg ins Exil.

Projekt Ballhausplatz. Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz

Österreich 2023, Kurt Langbein, 101 Min.

Mit großen Plänen und schlüpfrigen Ideen betrat er das Politparkett – edgy und unangepasst wollte Sebastian Kurz zeigen, „dass Politik nicht immer nur todernst sein muss und dass es auch Spaß machen darf.“ Es folgte eine Ausnahmekarriere mit unrühmlichem Ende. Langbein zeigt mit seinem Film 13 Jahre Politikgeschichte, ein Schurkenstück, Fragmente einer Aufarbeitung. Eine Abrechnung mit der Ära Kurz.

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