In Kooperation mit MFA+

Gelungenes Familienprojekt

Der Regisseur Yvan Attal hat für seinen neuen Film „Menschliche Dinge“ neben seiner Frau Charlotte Gainsbourg auch seinen Sohn besetzt. Außerdem übernimmt der großartige Mathieu Kassovitz die Rolle des Vaters der 16-jährigen Mila, dem Opfer

Mila (Suzanne Jouannet) und Alexandre (Ben Attal)
Mila (Suzanne Jouannet) und Alexandre (Ben Attal)

Foto: Jérôme Prébois © 2021 CURIOSA FILMS

Zum Kommentar-Bereich
Menschliche Dinge

Menschliche Dinge

Yvan Attal

Drama, Thriller

Frankreich 2021

138 Minuten

Ab dem 3. November im Kino!

In Kooperation mit MFA+

Menschliche Dinge

Charlotte Gainsbourg

Claire Farel

Charlotte Gainsbourg ist eine französische Schauspielerin und Sängerin, die seit Jahren internationalen Erfolg hat und bereits mit Regisseuren wie Lars von Trier, Tomas Alfredson, Todd Haynes, Alejandro Gonzales Inarritu oder Wim Wenders zusammenarbeitete. Ihren Durchbruch hatte Gainsbourg bereits 1984 mit 12 Jahren mit dem Spielfilm Duett zu dritt – zwei Jahre später, mit gerade mal 14 Jahren erhielt sie schon ihren ersten César, für den sie mittlerweile schon 7 Mal nominiert wurde. Im Laufe ihrer Karriere erhielt Gainsbourg zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Independent Spirit Award, die goldene Palme auf den Filmfestspielen Cannes oder den Europäischen Filmpreis.

Ihre größten Erfolge feierte Charlotte Gainsborg u.a. mit der Hauptrolle in Anti Christ an der Seite von Willem Dafoe, bei dem Lars von Trier Regie führte, in dessen Filmen sie mittlerweile zum Stamm-Cast gehört. In 21 Gramm stand sie zusammen mit Sean Penn, Naomi Watts und Benicio Del Torro vor der Kamera. Weitere große Rollen hatte sie in Filmen wie der Bob Dylan Biografie I’m not there oder der Komödie Heute bin ich Samba.

In Menschliche Dinge spielt Charlotte Gainsbourg die Rolle der Claire Farel, der Mutter des vermeintlichen Vergewaltigers Alexandre. Bevor der Beschuldigung steht Claire in der Öffentlichkeit und setzt sich in Talkshows und Radiosendungen für Frauenrechte ein. Sie plädiert für härtere Strafen und gesteigerte Strafverfolgung bei Vergewaltigung und sexueller Belästigung, bis ausgerechnet ihr eigener Sohn sich für genau das vor Gericht verantworten muss und sie vor einen Abgrund gedrängt wird…

Zudem ist „Menschliche Dinge“ schon fast ein Familienprojekt: Der Regisseur Yvan Attal ist der Ehemann von Charlotte, Ben Attal, der „Alexandre“ verkörpert, ist der gemeinsame Sohn der beiden.

Mathieu Kassovitz

Adam

Mathieu Kassovitz ist ein französischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Seinen Durchbruch hatte er zunächst als Regisseur, für seinen Film Hass/Le Haine mit Vincent Cassel in der Hauptrolle gewann er sowohl die Goldene Palme in der Kategorie Bester Regisseur sowie den César in der Kategorie Bester Film. Als Schauspieler kennt man ihn vor allem aus seinen Rollen in Die fabelhafte Welt der Amelie, Der Stellvertreter oder The Wolfs Call.

In Menschliche Dinge übernimmt er die Rolle Adam, der neue Lebensgefährte von Claire Farel und Vater der 16-Jährigen Mila, dem Opfer. Adam und Claire sind frisch verliebt, haben füreinander die jeweiligen Ehepartner verlassen und sind gerade erst zusammengezogen. Seit Kurzem wohnt auch Mila bei den beiden in Paris. Als die Nachricht kommt, der Stiefsohn Alexandre hätte seine Tochter vergewaltigt, bricht eine Welt zusammen. Plötzlich ist Claire nicht mehr seine Lebensgefährtin, sondern seine Gegenpartei vor Gericht. Dazu kommt, dass die Familie jüdisch ist und das öffentlich machen der Vergewaltigung für Mila bedeutet, dass sie von nun an „unrein“ ist – und somit keinen Ehemann mehr finden wird.

Yvan Attal

Regie

Yvan Attal ist ein französischer Regisseur und Schauspieler. Der Durchbruch gelang ihm 1989 mit dem Film Eine Welt ohne Mitleid von Éric Rochant. Dafür wurde Attal mit dem César für den besten Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Schon 1991 drehte er an der Seite von Charlotte Gainsbourg Amoureuse. In den folgenden Jahren drehte er diverse Filme, sein Debüt als Spielfilmregisseur feierte er 2001 mit Meine Frau die Schauspielerin die ihm eine César-Nominierung einbrachte. Sein Film Die brillante Mademoiselle Neila diente als Vorlage für den 2021 mit Christoph Maria Herbst neu verfilmten Contra.

Articles & Services

Ein wichtiger Beitrag zur #MeToo–Debatte

Ein wichtiger Beitrag zur #MeToo–Debatte

Nach der Anzeige beginnt die glanzvolle Fassade der Familie gefährliche Risse zu zeigen. Das Leben aller gerät aus den Fugen: „wegen eines Aktes von 20 Minuten“ – ein Satz, für den Alexandres Vater einen Twitter-Shitstorm kassiert ...

„Ich bin ungeduldig und gehe oft in die Luft“

„Ich bin ungeduldig und gehe oft in die Luft“

Der Regisseur Yvan Attal erzählt im Gespräch, warum er aus dem Roman „Menschliche Dinge“ von Karine Tuil unbedingt einen Film machen wollte – außerdem spricht er darüber, wie es ist, als Regisseur mit Frau und Sohn in den Hauptrollen zu drehen

Packendes Gerichtsdrama

Packendes Gerichtsdrama

Stimmen aus dem Netz: „In der Verfilmung des gleichnamigen Roman-Bestsellers fokussiert Regisseur Yvan Attal auf brennende Themen am Puls der Zeit: die gnadenlose Mechanik der Justizmaschinerie und die schwierige Frage nach sexuellem Konsens.“

Menschliche Dinge | Trailer

Wo fängt eine Vergewaltigung an? Was genau ist sexueller Konsens? Fragen, die in dem Thriller von Yvan Attal gestellt werden. Das atemberaubende Drama mit einer herausragenden Charlotte Gainsbourg basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman

Menschliche Dinge (OmU) | Trailer

Man könnte meinen, die Farels sind eine Familie wie aus dem Bilderbuch: Jean Farel ist Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, ihr gemeinsamer Sohn Alexandre studiert an einer Eliteuni. Bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht

Menschliche Dinge | Teaser

Ausgerechnet die 16-jährige Tochter von Claires neuem Lebensgefährten hat Anzeige wegen Vergewaltigung gegen Alexandre erstattet. Die glanzvolle Fassade zeigt gefährliche Risse, und das Leben aller gerät aus den Fugen. Ab 27. Oktober im Kino

#MeToo Debatte oder Vorverurteilung? | ZAPP

Schuldig oder nicht? Diese Frage können auch wir bei ZAPP nicht klären. Wir wollen wissen: Welche Rolle spielen Soziale Netzwerke in dieser Debatte? Inwiefern geben sie Opfern sexualisierter Gewalt eine Stimme? Wo verläuft die Grenze zur Verleumdung?