1928 (nach anderen Quellen 1925) als Saloth Sar in einem Dorf in der Provinz geboren, kam er als Teenager nach Phnom Penh und lebte dort bei seinem Bruder und dessen Frau, der Tänzerin Chea Samy, im Areal des Königspalasts, wo das gesamte königliche Tanzensemble untergebracht war. Er besuchte gute Schulen, erhielt Geigenunterricht, machte das französische Abitur und erhielt 1949 ein Stipendium zum Studium in Paris - gemeinsam mit Söhnen von Ministern und Mitliedern der königlichen Familie.
In Paris kam er mit dem Marxismus und revolutionären Gruppen aus verschiedenen Teilen Indochinas in Kontakt. Ohne Studienabschluss kehrte er 1952 nach Kambodscha zurück. Er arbeitete in Phnom Penh als Gymnasiallehrer und engagierte sich heimlich in kommunistischen Zirkeln. 1963 stand sein Name auf einer Liste linker Rebellen und er tauchte daraufhin im Dschungel unter. Er schloss sich den Roten Khmer an, gab sich den Namen Pol Pot und wurde als „Bruder Nr. 1“ ihr politischer und militärischer Anführer. Nach dem Putsch des Generals Lon Nol 1970 erhielten die Roten Khmer unverhoffte Unterstützung durch den gestürzten Ex-König Sihanouk, der sich immer noch großer Beliebtheit insbesondere bei der Landbevölkerung erfreute.
Die vierjährige Schreckensherrschaft der Roten Khmer begann mit der Einnahme Phnom Penhs 1975, nach der sie binnen kurzer Zeit fast alle Stadtbewohner aufs Land trieben, um dort Reis anzubauen. Wer auch nur den Verdacht erweckte, Widerstand zu leisten, wurde niedergemacht. So ging es bis 1979, als vietnamesische Truppen das Land besetzten. Pol Pot zog sich daraufhin mit einigen Getreuen in den Dschungel zu und kontrollierte einige Teile Nordkambodschas, bis 1997 seine Gefolgsleute von ihm abfielen. Er wurde von ihnen unter Hausarrest gestellt, ihm wurde ein Schauprozess gemacht, aber wenige Monate später starb er 1998 nach schwerer Krankheit.