„Traumnovelle“ ist ein Genremix aus Komödie, Erotik, Horror und Thriller. Der sexuell aufgeladene Neo-Noir-Thriller fesselt den Zuschauer mit einer Welt voller Träume und Fantasien, regt aber auch zur kritischen Reflexion über moralische Abgründe an. Die im Hier und Jetzt angesiedelte Handlung erhält durch die ästhetisierende Umsetzung den Anschein einer parallelen Realität, die teilweise an einen Science-Fiction-Film erinnert. Berlin ist der ideale Schauplatz für diese moderne „Traumnovelle“. Die Stadt bietet mit ihren Kontrasten zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Glanz und Schmutz zahlreiche filmische Möglichkeiten. Die skurrilen Figuren im fiebrigen Technobeat der Stadt sind der ideale Ausgangspunkt für die Reise der Hauptfigur Jakob. Die Altbauten seiner kleinen Welt im gutbürgerlichen Charlottenburg kontrastieren mit den undurchsichtigen Hochhäusern der neuen City und spiegeln die Zerrissenheit seines Charakters wider. Jakobs Reise durch menschliche und urbane Abgründe führt ihn jedoch am Ende dorthin zurück, wo er begonnen hat - als veränderter, durch Erfahrung geläuterter Mensch. Er erkennt, dass keine der Optionen, die sich ihm bieten, besser ist als seine eigene Frau, die er wirklich liebt. Das Erschaffen von Welten steht im Mittelpunkt meiner Arbeit.
Bildende Kunst soll das Publikum in unbekannte Welten entführen, um eine Verbindung zwischen Werk und Betrachter herzustellen. Ein Film wird daher nur dann ein kommerzieller und künstlerischer Erfolg, wenn er aktiv mit seinem Publikum kommuniziert und es in seinen Bann zieht. Dies muss auf allen Ebenen geschehen - durch Dramaturgie, Charaktere, Visualisierung und Musik. Form und Inhalt müssen immer zusammenspielen. Lange Kamerafahrten und wechselnde Farbpaletten sind Beispiele für Mittel, die ich einsetze, um Charakterentwicklungen und emotionale Zustände zu vermitteln. Dieses Prinzip haben mein Team und ich in unserer Interpretation von Schnitzlers Traumnovelle auf die Spitze getrieben. Wir hoffen, dass es dem Publikum gefällt.
– Florian Frerichs, Regisseur von „Traumnovelle“