In Kooperation mit Grandfilm

Synopsis

„Veni Vidi Vici“ ist eine sarkastische Anklage von Dekadenz und Whitewashing durch Achtsamkeits- und Diversitätsrhetorik, aber auch ein Spiel mit der Lust am Verbotenen – sowie mit der Lust des Publikums

Szene aus dem Film „Veni Vidi Vici“ - v.l. Laurence Rupp, Olivia Goscher, Dominik Warta
Szene aus dem Film „Veni Vidi Vici“ - v.l. Laurence Rupp, Olivia Goscher, Dominik Warta

Foto: Grandfilm/Ulrich Seidl Filmproduktion

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Veni Vidi Vici

Veni Vidi Vici

Daniel Hoesl, Julia Niemann

Drama, Komödie

Österreich 2024

86 Minuten

ab dem 09. Januar im Kino!

In Kooperation mit Grandfilm

Veni Vidi Vici

Sie wissen, was sie tun. Amoralische Superreiche jagen arme Sans Papiers in einem Spiel um Leben und Tod. In ihrer Satire zeigen Daniel Hoesl und Julia Niemann: Grausamkeit ist Lustgewinn aus dem Leiden der Anderen. VENI VIDI VICI ist eine sarkastische Anklage von Dekadenz und Whitewashing durch Achtsamkeits- und Diversitätsrhetorik, aber auch ein Spiel mit der Lust am Verbotenen – sowie mit der Lust des Publikums. Insofern ist dies ein Film, der uns alle in die Verantwortung nimmt.

In diesem Film sind Tatortreiniger:innen mehr als einmal gefragt. Denn Patriarch Amon Maynard (Laurence Rupp) würde keinem Tier etwas zuleide tun, Menschen allerdings schon. Und so jagt dieser amoralische Superreiche beliebige Personen in einem Spiel auf Leben und Tod. Für seine Work-Life-Balance. Er ist sich sicher, straffrei alles tun zu können, was er will. Um dieses Mindset geht es, von Leuten wie Elon Musk, Jeff Bezos und Donald Trump, der, bevor er 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wurde, prahlte: »Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler:innen verlieren.«

Amon und seine Frau Viktoria (Ursina Lardi) mögen nicht nur Mozart, sie lesen auch die Autorin Ayn Rand, die in ihren Büchern Turbokapitalismus und radikalen Individualismus verteidigte. Mit ihrem entwaffnenden Lächeln und ihrem Beruf als Anwältin der Erniedrigten verleiht Viktoria der Familie eine positive Außenwirkung, die von zwei kleinen nichtweißen Adoptivkindern noch verstärkt wird. Die älteste Tochter, Paula (Olivia Goschler), kommentiert die Ereignisse aus dem Off – und bringt uns die »schweren Entscheidungen« näher, die ihr Vater treffen musste.

Man lernt schnell: Alle wissen, was sie tun. Grausamkeit ist Lustgewinn aus dem Leiden der anderen. Mehr oder weniger sind wir alle verführbar, Mitmenschen zu quälen. Geld ist kein Selbstzweck, sondern die Macht des Geldes verleiht die Möglichkeit, sich freizukaufen von Schuld und Sühne.

Daniel Hoesl und Julia Niemann machen aus ihrem Fasziniertsein von der Welt der oberen Zehntausend kein Hehl und scheuen auch vor Grenzüberschreitungen nicht zurück. Für das Kino ist das ein Glücksfall. VENI VIDI VICI hält der privilegierten Wohlstandsgesellschaft und der Unberührbarkeit der Reichen und Mächtigen den Spiegel vor. Weitwinkelaufnahmen erzeugen Distanz und formulieren eine sarkastische Anklage von Dekadenz und Whitewashing durch Achtsamkeits- und Diversitätsrhetorik. Gleichzeitig spielt der Film mit der Lust am Verbotenen – auch des Publikums. Womit wir hier alle in die Verantwortung genommen werden.

Rüdiger Suchsland, Diagonale

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Rezensionen

Rezensionen

Stimmen aus dem Netz: „Veni vidi vici ist also in jeder Hinsicht einer der reifsten Filme von Daniel Hoesl und Julia Niemann (sowohl stilistisch als auch semantisch). Oder besser noch: Eine Summa dessen, was ihr Kino bis heute gewesen ist“

Veni Vidi Vici | Trailer

Viktoria und Amon Maynard führen mit ihren Kindern ein fast perfektes Leben. Erfolgreich mit ihren Geschäften sind sie maßlos reich. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, es gibt kein Risiko. Zum Ausgleich geht Amon zur Jagd, aber er schießt keine Tiere

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