Bewusstsein
Dem Bewusstsein auf der Spur: Die Gründung des Instituts für Sozialforschung
In Frankfurt am Main wird 1924 das Institut für Sozialforschung gegründet. Es soll die Niederlage der Revolution von 1918 ergründen und den Marxismus aus der Krise holen
Deutschlands Universitäten: Campus der Neurotiker
Bedroht eine „linksgrüne Hegemonie“ das akademische Leben? Oder ist Wissenschaftsfreiheit eine Chiffre für „neurechte Narrative“? Fest steht: Die Uni-Kultur muss auf die Couch. Eine Psychoanalyse
„Alexej Nawalny ist ein Symbol für alle Opfer politischer Repression“
Die Autorin Olga Martynova glaubt, dass Alexej Navalnys Handeln nicht vergeblich gewesen ist. Im Gespräch erklärt sie, warum
Vaude-Geschäftsführerin kämpft für EU-Lieferkettengesetz: „Das ist ein Wettbewerbsvorteil“
Unternehmerin Antje von Dewitz ist eine Verfechterin des EU-Lieferkettengesetzes. Dass die Abstimmung darüber wegen des Widerstands der FDP verschoben wurde, ist für sie ein „harter Schlag“. Die Hoffnung will sie trotzdem nicht aufgeben
Macht und Kontrolle: Algorithmische Angst
In den sozialen Medien spüren wir die ständige Präsenz der Algorithmen, denen wir uns anpassen müssen. Diese Unruhe, die das oft auslöst, geht nicht weg, denn Plattformen sind auf sie angewiesen
Bauernproteste und Letzte Generation: „Da sind wir wieder bei der Nötigung “
CSU trifft Letzte Generation: Erwin Huber und Vincent Schäfer streiten über zivilen Ungehorsam und die Frage, was Klima- und Bauernprotest unterscheidet
NS-Täternachfahrin Maite Billerbeck: „Tabus in den Familien haben seelische Auswirkungen“
Maite Billerbeck litt an Schuld- und Schamgefühlen bis zur Depression. Dann erfuhr sie, dass ihr Großonkel Hans Röhwer der Haupttäter des Massakers an Juden am Lago Maggiore im September 1943 war. Ein Gespräch über den Sinn von Aufarbeitung
Israelisches Theater: Ein Dort, das nicht vergeht
Seit Jahrzehnten verhandeln israelische Autor:innen den Umgang mit den Traumata der Shoah auf der Bühne. Durch das Pogrom vom 7. Oktober werden diese düsteren Erinnerungen wieder erweckt
Soziologe Steffen Mau: „Klimapolitik, das ist ein Klassenkampf im Werden“
Wer wenig verdient oder Bürgergeld bezieht, erfüllt die Pariser Klimaziele schon jetzt: Der Soziologe Steffen Mau spricht über die „Ökologie der Arbeiterklasse“, die medial fast nie vorkommt, und warum ungerechte Klimapolitik scheitern muss
Toxische Männlichkeit, Klimaangst und Instagram-Konkurrenz: Mühsames Mädchensein
Junge Frauen heute haben allen Grund, besorgt zu sein – aber unsere Kultur spiegelt das auf Schritt und Tritt in vergrößerter Form auf sie zurück. Was eine Studie über junge Britinnen herausgefunden hat, gilt auch für andere Industrieländer
Verändert Therapie-Jargon die Art und Weise, wie wir über uns selbst sprechen?
Begriffe wie „triggern“, „toxisch“ und „narzisstisch“ werden heute in ganz alltäglichen Gesprächen gebraucht. Ist das nur Psychojargon oder nützliches Werkzeug in einer komplizierten Welt?
„Israel kommt seiner Aufgabe nicht nach“
Er war der Repräsentant der Europäischen Union für Palästina. Seit kurzem ist Sven Kühn von Burgsdorff im Ruhestand – und erläutert seine Sicht auf den Nahost-Konflikt und die Gründe für dessen jüngste Gewalteskalationen
Martin Walser zu Jakob Augstein: „Wenn es keinen Gott gibt, fehlt er mir“
Warum Religion Literatur ist, was Rechtfertigung von Rechthaben unterscheidet und wie er sich seine Beerdigung vorstellte – darüber unterhielt sich Martin Walser mit Jakob Augstein
Dieter Pohl: „Der Holocaust war ein deutsches Projekt“
Dieter Pohl war fast 20 Jahre mit der Edition „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945“ befasst und forschte intensiv zu Osteuropa. Welche Lehren zieht er daraus?
Der KI den rettenden Schritt voraus: Fälschen Sie sich einfach selbst!
Man sieht es dem Plapperdings vielleicht nicht an, aber ChatGPT ist „so gefährlich wie die Atombombe“. Die Menschheit muss handeln – und unsere Kolumnistin weiß auch schon wie
Klimaschutz: Gibt es noch Zeit für „Realismus“?
Muss auch die Erderhitzung maßvoll angegangen werden – im Bewusstsein, dass es auch andere Prioritäten gibt? Oder führt Rücksicht auf eine überforderte Gesellschaft zu nichts – außer dem raschen Untergang?
Queerfeministisches Kollektiv Cocoon: Geschützt gebären
Ein Hebammenkollektiv hilft queeren Menschen in Berlin bei Fragen rund um die Geburt und das Kinderkriegen. Über das Gebären als politischen Akt und einen dringend benötigten, geschützten Raum
Erkenntnis und Interesse als Lifestyle: 50 Jahre suhrkamp taschenbuch wissenschaft
1973 erschien der erste Band in der Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft. Sie stand für Methodenvielfalt und Widersprüche. 50 Jahre später mangelt es ihr an riskantem Denken, bilanziert unser Autor Georg Seeßlen
Next level Cancel Culture: Jetzt bei Roald Dahl?
In Roald Dahls berühmten Kinderbuchklassikern wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder „Die Zwicks stehen Kopf“ sollen hunderte Stellen sprachlich geglättet worden sein. Die Empörung ist groß. Ist sie berechtigt oder hysterisch?

Vom Störfall zur Zeitenwende: Was bleibt von der Pandemie?
Als sich „die Wissenschaft“ mit Moral und Politik vermählte: Der Literaturwissenschaftler Carsten Gansel erklärt, warum wir besser daran täten, die Corona-Pandemie sorgfältig aufzuarbeiten
Ivan Ergić: „Mit Epik und Dramatik verkommt Fußball zum Gladiatoren-Spektakel“
Der Marxist, ehemalige serbische Fußball-Nationalspieler und heutige Lyriker Ivan Ergić spricht über die Fußball-WM in Katar, den Kapitalismus und die Kunst des Spiels

Jens Balzer und Svenja Flaßpöhler: Gibt es gute und schlechte kulturelle Aneignung?
Kultur ist immer schon Aneignung, aber welche Formen sind ethisch vertretbar? Diese und andere Fragen diskutieren der Autor Jens Balzer und die Philosophin Svenja Flaßpöhler

Das Leben als Sprachnachricht: Status – „die Tochter von jemand“
Ihr Manuskript zu „Alte Mädchen“ wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis prämiert. Wie Julia Wolf Frauenbiografien mittels Sprachnachrichten erzählt, ist grandios

Kurator Marc Wellmann über die Ausstellung „ÜberLeben“: „Es geht um Hoffnung“
Der Kurator und Kunsthistoriker Marc Wellmann sah den Filmklassiker „Soylent Green“ und stellte fest: der spielt ja heute, im Jahr 2022! Im Haus am Lützowplatz stellt er die Frage, was das nun über unsere Gegenwart aussagt