Deutsche Demokratische Republik
Bildband „Deponie“ von Tobias Kruse: Totale Gegenwart ostdeutscher Altlasten
Tobias Kruse reiste durch verödete Landstriche, in Fußballstadien, besuchte Demonstrationen. Wie „vergiftet“ das gesellschaftliche Klima ist, zeigt seine Fotoreihe „Deponie“, die kürzlich mit dem Lotto-Brandenburg-Kunstpreis geehrt wurde
Arbeiterrevolte im Arbeiterstaat? Die Hintergründe des 17. Juni 1953 in der DDR
Vom Westen initiierte Unruhe? Aggressiver Generalstreik? Über den Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953 streiten manche bis heute. Tatsächlich hatte er mehr mit Wladimir Semjonow und der Sowjetunion zu tun als mit Konrad Adenauer und der BRD
Auch der Alltag in der DDR war keine verlorene Zeit
Im Sprechen über die DDR vergessen wir, dass es auch Menschen gab, die ganz normal in dem Land lebten. Die Entwertung dieser Biografien durch die Reduzierung auf Diktatur und Stasi bieten heute einen Nährboden für die AfD
Ostdeutschland: Wer füllt Dirk Oschmanns Leerstellen?
Geschickt hat die AfD einen regionalen, ostdeutschen Stolz-Diskurs etabliert. Der fällt auf fruchtbaren Boden, wie der Erfolg des Buches „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ zeigt
„Für die sind wir die Russen“: Christoph Heins neuer Roman „Unterm Staub der Zeit“
Wer in der DDR-Debatte zu mehr Nüchternheit zurückkehren will, sollte Christoph Heins autobiografisches Buch „Unterm Staub der Zeit“ lesen. Erzählt wird nur vermeintlich eine unspektakuläre Schülergeschichte
Meine Mutter war nie SED-Mitglied und genoss trotzdem das Leben in der DDR
Dirk Oschmanns „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ wurde noch auf übliche Weise eingehegt, bei Katja Hoyers „Diesseits der Mauer“ toben die Kritiker. Der Diskurs über den Osten ist Produkt einer radikalen Ausblendung der Klassenfrage
GfZK Leipzig: Gebaute deutsch-deutsche Kunstgeschichte
Vor 25 Jahren wurde in Leipzig die Galerie für Zeitgenössische Kunst eröffnet. Die Gründung geht zurück auf Kunstwissenschaftler Klaus Werner: Er kämpfte schon in der DDR um das Ansehen zeitgenössischer Kunst und prägt das Haus bis heute
„Diesseits der Mauer“ von Katja Hoyer: War die DDR gar nicht so übel?
Ilko-Sascha Kowalczuk hat Katja Hoyers hoch gelobte Studie „Diesseits der Mauer“ gelesen. Dass man Alltag und Diktatur voneinander trennen könnte, hält er für einen großen Trugschluss. Historiker sollten analysieren, nicht nacherzählen
Joachim Fiebach ist tot: Theaterwissenschaftler war Avantgarde in jeder Hinsicht
Joachim Fiebach gab in der DDR Heiner Müller heraus und sprach schon über Theater in Afrika, als das noch niemanden interessierte. Nun ist der große Theaterwissenschaftler im Alter von 88 Jahren gestorben
Mathias Döpfner: Vom Ossi-Hasser zum ROAZ
Der Springer-Chef Mathias Döpfner hat sich sehr abfällig über die Ostdeutschen geäußert. Vermutlich war das der eine Skandal zu viel
Tagebau Jänschwalde: Ausgekohlt
Der Tagebau Jänschwalde sperrt 2024 zu. Was macht das mit den Beschäftigten? Und was mit der Region?
Dirk Oschmann weiterdenken: Was der Westen jetzt lernen muss
Der Leipziger Autor Dirk Oschmann hat mit seinem Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ die Diagnose gestellt. Zeit für die Behandlung! Der Westen muss noch lernen, wie man richtig über den Osten spricht
„Ich bin DU!“ von Doris Ziegler: Das Ich im Wartesaal
Die Malerin Doris Ziegler gehört zur Leipziger Schule – und ist doch für manche noch zu entdecken. Vor allem ihre Selbstporträts begeistern in der Einzelschau im Kunstmuseum Moritzburg in Halle
Clemens Meyer über Christa Wolf: „Guckt mal Leute, das hat Bums“
Der Leipziger Autor Clemens Meyer las Christa Wolf nach dem Abitur auf der Baustelle. Seiner Faszination für die Autorin, ihr Lebenswerk und die Literaturszene der DDR hat er nun selbst ein Buch gewidmet
„Good bye, Lenin!“ Ein Film lässt der untergehenden DDR Gerechtigkeit widerfahren
Tragikomische Familiengeschichte: Der Film „Good bye, Lenin!“ kommt ohne die üblichen Westklischees über den Osten aus und wird zum Erfolg. Einstige DDR-Bürger erhalten ein Identifikationsangebot. Über den Filmerfolg von Wolfgang Becker
Von Adorno bis Zehn-Finger-System: Alles über die Volkshochschule
Russisch, Yoga oder Tippen: An Volkshochschulen kann jeder alles lernen, uralte Praktiken wie Steno kommen gerade wieder in Mode. Adorno strebte die Mündigkeit des Volkes an, Lenin wird ein falsches Zitat angehängt. Unser Lexikon
Sachbücher in der DDR: Zwischen Zensur und Wissensvermittlung
Sachbücher fristeten in der DDR ein Nischendasein. Sie waren aber erfolgreiche Exportartikel und wurden im Westen wegen ihrer fachlichen Solidität und herstellerischen Sorgfalt geschätzt
Ostdeutschland auf Augenhöhe? Erst wenn Westdeutsche „neokoloniale Attitüde“ ablegen
„Der Osten“: Immer nur die Fremden? In ihren Büchern fordern die Autor:innen Dirk Oschmann und Juliane Stückrad einen neuen Blick des Westens auf den Osten
Festival „Jüdische Ossis“: Sie wurden doppelt vergessen
Jüdisches Leben in der DDR? Da wurde vor allem die Sicht von Jüdinnen und Juden lange ignoriert. Weshalb das Mini-Festival „Jüdische Ossis“ viele überrascht
Wandbilder aus der DDR: Die Gespenster der Vergangenheit
200 Metallplatten: Das Wandbild „Produktivkraft Mensch“ des Künstlers Hans-Hendrik Grimmling, das 1981 in der DDR für einen Chemieanlagenbau entstand, taucht jetzt in Leipzig an einem neuen Ort wieder auf. Und es ist nicht das einzige
Deutsche Einheit: Halle ist fast überall
„Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“: Wo gebaut werden soll, ist mittlerweile geklärt. Viel wichtiger aber ist doch die Frage: Was soll es eigentlich leisten? Ein Vorschlag von Ilko-Sascha Kowalczuk
Künstler in der DDR: Heinrich Bethkes herrliches Gewebe
Ein Bildband zeigt die Arbeiten des Künstlers und Freigeistes Heinrich Bethke. Wieso musste er in der DDR niederste Arbeiten vollbringen, anstatt in Ausstellungen gezeigt zu werden?
Hans Modrow – anfechtbar sind die Aufrechten
Der letzte sozialistische Ministerpräsident der DDR ist verstorben. Hans Modrow wurde im wiedervereinigten Deutschland nie die Anerkennung zuteil, die er allein wegen seiner Regierungszeit 1989/90 verdient hatte
Günter Gaus zum 70. Geburtstag von Christa Wolf: Die Kraft der Hauptsätze
Sie ist freundlich; herzlich, meistens auf eine verschleierte Art; spöttisch, ironisch, dann und wann auch spitz; bei Bedarf streitfähig; imstande, reserviert zu sein; einfühlsam im Zuhören und mit sanft steuernden Einwürfen