Husni Mubarak
Ein Offenbarungseid
Präsident Mursis Wirtschaftspolitik folgt den Interessen einer etablierten Elite und verdient das Prädikat neoliberal. Die nächsten "Brotaufstände" sind programmiert
Die Revolution holt Schwung
Der Aufstand gegen den Präsidenten zeigt, dass die Zeit für einen autoritären Politikstil endgültig vorbei ist. Nur Mursis Anhänger erkennen das noch nicht
Tage, die ein Land erschüttern
Die Zusammenstöße auf dem Tahrir-Platz erinnern an die letzten Tage von Hosni Mubarak. Sein Nachfolger spaltet die Nation, anstatt sie zu führen
Wo bleibt der Arabische Sommer?
Trotz allem Aufbruch hat sich an der sozialen Lage nichts verändert. So sind viele Menschen enttäuscht, auch vom Westen
Im Zweifel für den Präsidenten
Manche fürchten, Präsident Mohamed Mursi könne zu mächtig werden, doch sollte man ihm zunächst einen Vertrauensvorschuss gewähren
100 Tage zur Bewährung
Präsident Mursi muss erst noch beweisen, ob er es mit den Zielen der Revolution wirklich ernst meint oder ob es ihm nur darum geht, die Macht der Muslimbrüder auszubauen
Das Ende vom Anfang
Der Wahlsieg Mohammed Mursis ist ein Meilenstein auf dem dramatischen Weg des postrevolutionären Übergangs und ein entscheidendes Ereignis des Arabischen Frühlings
Ein stiller Putsch
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob der ägyptische Militärrat jemals ernsthaft daran dachte, sich gänzlich von der Macht zu verabschieden

Mehr als nur ein Augenblick
Die Präsidentenwahl ist nicht der einzige Gradmesser des Wandels. Was den Eliten im In- und Ausland wirklich Angst macht, ist die soziale Dimension der Revolte

"Ägypten geht den Bach runter"
Beim Angriff auf eine Demonstration in Kairo sterben mindestens elf Menschen. Nun wird darüber spekuliert, wer vor der Wahl ein Interesse an dem Chaos hat

Die Islamisten lassen nichts aus
Seit die Muslimbrüder nun einen eigenen Bewerber für die Präsidentenwahl nominiert haben, gilt das Votum Ende Mai als Kraftprobe mit den noch regierenden Militärs

Ihr Platz
Dina Abouelsoud betreibt ein Hostel. Ihr Traum. Es steht nahe des Tahrir-Platzes in Kairo. "Der Ort hat mich gefunden", sagt sie. Von einem freien Ägypten träumt sie noch

Mit Gasmaske am Nudeltopf
In Kairo toben weiter Straßenschlachten. Den Nachschub an Tränengas liefern amerikanische Firmen, finanziert über die Rüstungshilfe aus dem US-Haushalt

Weiß der Löwe, dass er sterben wird?
Ein Jahr nach Beginn der Revolution dreht sich alles um die Frage, ob es Parteien und Aktivisten gelingt, die im Militärrat sitzenden Generäle aus der Politik zu drängen

Entblößen, schlagen, grapschen
Von Teilen der Polizei werden wieder bevorzugt Frauen eingeschüchtert und angegriffen. Öffentliche Demütigung soll eine Teilnahme an Protestaktionen verhindern

Gerade so wie wir
Die Muslim-Brüder sind im Januar nicht sofort auf den Revolutionszug gesprungen. Bald könnten sie in die Regierung einsteigen. Eine Reportage mit Fotos von Matilde Gattoni

Gefallene Helden
Das Militär will seine Machtposition in Ägypten sichern und geht mit Gewalt gegen Kritiker und Demonstranten vor. Viele erinnert das Vorgehen an Mubaraks Sicherheitskräfte

Streikwelle am Nil
Die Ausstände der Lehrer, Ärzte und Transportarbeiter in Ägypten zeigen: Im Kampf für gesellschaftliche Veränderungen spielen zunehmend soziale Fragen eine Rolle

Bedauernswertes Israel
Der Regierung Netanjahu gingen mit dem Arabischen Frühling Partner in der Region verloren. Bisher fehlt es ihr am Willen zur Realpolitik, um sich darauf einzustellen

Der große Knall
Ein Jahrzehnt nach dem 11. September 2001 ist der Arabische Frühling um einiges wichtiger als die Tötung von Osama bin Laden durch ein Sonderkommando der US-Armee

Klang der Freiheit
Ramy Essam hat den Soundtrack zur ägyptischen Revolution geliefert. Der Tahrir-Platz machte aus dem unbekannten Singer-Songwriter einen Star. Nun kehrt er dorthin zurück

Mubaraks neue Perspektive
Ein Ex-Präsident, der jahrzehntelang Oppositionelle auf die vergitterte Anklagebank trieb, sitzt nun selbst auf diesem Platz. Es geht um die Zukunft der arabischen Welt

Nachschlag gefragt
Seit dem Sturz von Hosni Mubarak im Februar explodieren besonders in den Städten die sozialen Erwartungen Hunderttausender, doch der Militärrat winkt vorerst ab

Zweite Welle des Zorns
Säkulare Gruppen rufen für Freitag erneut zur Besetzung des Tahrir-Platzes auf: Gegen den mangelnden Reformwillen des Militärrates und die islamistische Gefahr