Kino
Gladiator II will das erste postheroische Helden-Epos sein
Die einst von Nick Cave verfasste Fortsetzung von „Gladiator“ scheiterte. Nun setzt Ridley Scott mit seinem „Gladiator II“ neu an. Doch zwischen Haialarm im Colosseum und der Vision eines „neuen Roms“ säuft der Film irgendwann leider ab
Cannes-Gewinner „Anora“: Sean Bakers schnoddrig-sexuelle „Pretty Woman“-Variante
Sexarbeiterin trifft auf russischen Oligarchensohn: Wie die Party in Las Vegas endet, lässt sich leicht erraten. Doch Sean Bakers „Anora“ endet nicht mit dem Vierkaräter am Finger – sondern wird zur Tour de Force der Erniedrigten
Aufstand der Zonenkinder
In ihrem neuen Film „Zone“ betreibt die Regisseurin Christina Friedrich Geschichts- und Selbsterforschung mit Bildungshuberei und revolutionärem Furor
„Bei uns heißt sie Hanka“ von Grit Lemke: Vergessenes Volk mitten in Deutschland
Grit Lemke gibt in „Bei uns heißt sie Hanka“ Einblicke in die Kultur und das Selbstverständnis der Sorben, die in der Lausitz allgegenwärtig sind
Francis Ford Coppolas „Megalopolis“: Wie war das mit den alten Römern?
„Megalopolis“ wird als ein Film beworben, dessen Qualitäten man vielleicht erst in der Zukunft entdecken wird. Unsere Autorin hat Zweifel, dass Francis Ford Coppolas altmodisch-ambitioniertes Chaos den Test der Zeit bestehen wird
Ruth Beckermanns „Favoriten“: Klassengesellschaft südlich der Hofburg
Für ihre Dokumentation „Favoriten“ hat die Filmemacherin Ruth Beckermann über drei Jahre die Volksschulklasse von Lehrerin Ilkay Idiskut in Wien begleitet. Der Film kommt unspektakulär daher, ist aber sehr aufschlussreich
Nirgendwo zu Hause
Aslı Özarslan adaptiert in ihrem Debütspielfilm „Ellbogen“ den Roman von Fatma Aydemir mit rauer Wucht und zeigt, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Ein wichtiger Film zur richtigen Zeit
„Der Konjunktiv der Bilder“ von Alexander Kluge: Fehler sind unsere Chance
Es bringt nichts mehr, das Kino vor künstlicher Intelligenz retten zu wollen. In einem umfangreichen Essay untersucht der Autor und Filmemacher Alexander Kluge, wo die Potentiale der kontroversen Technologie liegen
„Cuckoo“: Wenn die Alpen zum Alptraum werden
Die bayerischen Alpen entpuppen sich in „Cuckoo“ als Schauplatz für düstere Geheimnisse und puren Horror, fernab jeder Idylle. Ein feinsinniges Coming-of-Age-Horrordrama
Western „The Dead Don’t Hurt“: Charme der Zurückhaltung
Viggo Mortensen hat mit „The Dead Don’t Hurt“ einen Western gedreht, der dem Genre treu bleibt, gleichzeitig aber dessen Themen verschiebt. Im Mittelpunkt des Films steht eine selbstbestimmte Frau – gespielt von der großartigen Vicky Krieps
Familie brachte eigenes Popcorn mit ins Kino: Dann kam die Polizei
Zwei Kinobesucherinnen nahmen in „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ eigene Snacks für die Kinder mit – und wurde von der Polizei rausgeworfen. Ja, viele Kinos sind auf den Verkauf teurer Speisen angewiesen. Aber hilft so ein Verbot weiter?
Rekordgage für neue Marvel-Filme: Verdienen Hollywoodstars wie Robert Downey Jr. zu viel?
2026 kehrt Robert Downey Jr. ins „Avengers“-Universum zurück. Jetzt kam raus, dass er eine Mega-Gage für zwei Filme erhält – zusätzlich zu der halben Milliarde, die er bereits von Marvel bekommen haben soll. Was läuft schief in Hollywood?
„Wohlfühlfilme“ aus Frankreich: Franzosen machen es besser
Französische Komödien kommen oft leichtfüßig daher und ziehen vor allem das deutsche Publikum in Scharen ins Kino. „Liebesbriefe aus Nizza“ von Regisseur Ivan Calbérac ist auch so ein Film, der nach der „Wohlfühl“-Rezeptur komponiert wurde
Ursula Werner in Komödie „Zwei zu eins“: Der Osten, mal heiter
Ursula Werner spielt seit 60 Jahren im Theater und Kino, ihre ostdeutsche Herkunft prägt auch ihre Rollen. So wie im neuen Film „Zwei zu eins“, der vom Aufbruch in den Neunzigern handelt
„Projekt Ballhausplatz“ im Kino: Im Geilomobil auf der Umgehungsstraße
Kurt Langbeins Dokumentarfilm „Projekt Ballhausplatz – Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz“ erklärt die Kommunikationsstrategie, mit der ein 27-Jähriger in Österreich erst Außenminister und später Kanzler werden konnte
„Verbrannte Erde“ von Thomas Arslan: Der Dieb unseres Vertrauens
Thomas Arslan drehte mit „Verbrannte Erde“ eine Fortsetzung seines Gangsterfilms von 2010: „Im Schatten“. Mišel Matičević kehrt als Trojan für einen vielleicht letzten Job nach Berlin zurück
„A Killer Romance“ mit Glen Powell: Ein fantastischer falscher Auftragsmörder
In „A Killer Romance“ lässt Richard Linklater einen Lehrer dessen Leben neu ausrichten – mit einem gefährlichen Zweitjob
Thelma Schoonmaker über die Arbeit mit Martin Scorsese: „Wir streiten nicht!“
Seit Jahren schneidet Thelma Schoonmaker die Filme von Martin Scorsese. Jetzt hat sie selbst einen produziert. In „Made in England“ erzählt Scorsese von seiner Liebe für die Filme des Regieduos Powell & Pressburger
„The Bikeriders“ von Jeff Nichols: Das verlorene Biker-Paradies
Jeff Nichols porträtiert in „The Bikeriders“ einen Motorradclub im Chicago der 1960er Jahre und romantisiert ein Außenseiter-Lebensgefühl bis zu dessen Niedergang
Kinos in der Krise: Parole „Überleben bis 2025 “
Der Mai war ein schlechter Monat für die Kinos. Nach dem „Barbenheimer“-Hoch des vergangenen Jahres mehren sich nun wieder die Krisenanzeichen. Die Branche verändert sich eher untergründig
„King’s Land“ mit Mads Mikkelsen: Beseelt vom Drang nach Freiheit
Keiner kann aufbegehrende Helden vergangener Epochen so glaubwürdig verkörpern wie der Däne Mads Mikkelsen, stellt Gerhard Midding anlässlich des epochalen Historiendramas „King’s Land“ fest
Natalie Portman und Julianne Moore in „May December“: Verbotene Liebe
In „May December“ arbeitet Regisseur Todd Haynes bereits zum sechsten Mal mit Julianne Moore zusammen. Diesmal spielt sie eine Sexualstraftäterin, die ein 13-jähriges Kind verführt hat. An ihrer Seite: Eine brillante Natalie Portman
Film „Furiosa: A Mad Max Saga“: Ein Monster, das weiß, was es ist
Regisseur George Miller erzählt die Vorgeschichte von Furiosa aus „Mad Max: Fury Road“. Im Mittelpunkt des Films: Eine wütende weibliche Heldin – und noch etwas ist neu im rastlosen Universum
„Mit einem Tiger schlafen“: Maria Lassnig, die Gangstamalerbitch
Vor zehn Jahren verstarb die österreichische Ausnahme-Malerin Maria Lassnig. „Mit einem Tiger schlafen“ von Regisseurin Anja Salomonowitz möchte ein Ausnahme-Biopic sein und kommt Lassnigs Wesen damit erstaunlich nahe