Libyen

Ein Leben im „Legal Limbo“
Ein Gespräch mit Hein de Haas vom International Migration Institute (IMI) der Universität Oxford über Einschluss und Ausschluss in Afrika und Europa

Mobilität für Europas Profit
Der Umbruch im Maghreb hat die Angst vor Flüchtlingen verstärkt. Doch ihre Migration ist erzwungen und nützt nicht nur Afrikas, sondern vor allem auch Europas Wirtschaft

Schreckgespenst Irak
Es mutet seltsam an, Entscheidungen über die Zukunft eines Landes zu treffen, ohne dass dessen Regierung – so verpönt diese auch sein mag – daran beteiligt ist

NATO entsorgt UN-Charta
Der Nordatlantik-Pakt treibt die gewalttätige Parteinahme im libyschen Bürgerkrieg auf die Spitze und übernimmt in dieser Woche das Oberkommando der Intervention

Unter dem Banner des Königs
Die Aufständischen im Osten des Landes sind kein monolithischer Block. Sie könnten einen Rumpfstaat ausrufen – während das System Gaddafi im Westen erst einmal überlebt

Gaddafis Gegenspieler
Neben der Suche nach den politischen Konsequenzen der Libyen-Intervention drängt sich immer stärker die Frage auf, welche Klientel der Westen da eigentlich beschützt

Aus dem Irak-Krieg nichts gelernt
Die Entscheidungen zu schweren Luftschlägen fielen ohne seriöse Informationen, um die Situation einer hoch komplexen Gesellschaft verlässlich beurteilen zu können

Das Falsche aus falschen Gründen tun
Bei SPD und Grünen herrscht Chaos. Mancher mag wohl aus Wahlkampf-Kalkül plötzlich Interventionsfan sein. Scheitert die rot-rot-grüne Idee doch an der Außenpolitik?

Demokratie in Aktion
Auch außerhalb von Libyen gehen die Umbrüche weiter: Syrien ist erfasst, und die Jemeniten haben Präsident Saleh dazu gebracht, seinen Rücktritt anzukündigen

Merkels Verhältnisse
Die Bundesregierung kompensiert ihre militärische Enthaltsamkeit bei der Libyen-Intervention durch ihren politischen Beistand für die Interventen

Wer A sagt ...
Frankreich übernimmt die Führung eines Angriffs auf Libyen, dessen Fortgang ungewiss ist: Werden am Ende doch Bodentruppen gebraucht, um Gaddafis Macht zu brechen?

Erweiterte Verantwortung
Westerwelle wird für seine Enthaltung zu Libyen sogar von der Linksfraktion gelobt. Doch auch Interventionsgegner werden nun erleichtert sein, wenn die Waffenruhe hält

Das eigennützige Versprechen
Während Gaddafis Truppen vorrücken, entlarven UNO, EU und NATO sich selbst als heuchlerisch – und die „Schutzverantwortung“ als widersprüchlich

Öl ist dicker als Blut
Im Gegensatz zu Libyen muss Saudi Arabien keine Kritik aus dem Westen fürchten: Zu kostbar ist für uns das Öl, über das die despotische Monarchie verfügt

Operation Libyen-Sturm
Die Aufstände ringsherum ließen Muammar al-Gaddafi wanken – ihre Folgen könnten ihn retten. Die Arabische Liga wird sich gut überlegen, ob sie eine Luftblockade absegnet

Der Paukenschlag fürs große Geschäft
An der New Yorker Handelsbörse kostet ein Barrel Rohöl derzeit 104 Dollar – der höchste Wert seit 2008. An diesem Preisschub verdient keiner mehr als die Ölkonzerne

Aufbruch mit Einschränkung
Hunderttausende fliehen vor den Kämpfen in Libyen. Die Europäer fürchten, sie hätten es auf ihren Wohlstand abgesehen. Sie sitzen der Propaganda Gaddafis wie der EU auf

Voll und ganz bei der Sache
Die von den USA gestützte Regierung al-Maliki droht jedem Protest ungerührt mit Gewalt und will Journalisten foltern lassen, sollten sie versuchen, das Regime zu stürzen

Der König steigt vom Thron
Muammar al-Gaddafi rief einst in seiner Heimatstadt Sirrte die Vereinigten Staaten von Afrika aus – ein panarabischer Führer wurde zum passionierten Panafrikaner

Europas Aschenputtel
Catherine Ashton soll die Stimme der EU zum Aufbruch in Nordafrika sein. Es gibt Gründe, weshalb sie nicht jeder sie hört

Obama und die Büchse der Pandora
Barack Obama besinnt sich auf George Bush und dessen segensreiche Nahostpolitik. Ein "weitergehender Einsatz" der US-Armee gegen Libyen wird herbeigeredet

Der Feind meines Feindes
Venezuela und Kuba zögern, Gaddafi zu verurteilen und mit der Aufstandsbewegung zu sympathisieren. Sein antiimperialistisches Vermächtnis wird nicht vergessen

Aus Fronten werden Grenzen
Wie könnte die Zukunft Libyens aussehen? Gaddafis Staat könnte für längere oder kürzere Zeit gespalten sein, doch auch eine Militärintervention von außen ist denkbar

Scheusal vom Dienst
Gaddafi soll vor internationale Richter. Ein Indiz dafür, wie das Libyen-Drama genutzt wird, einen Präzedenzfall für das Prinzip der „Schutzverantwortung“ zu schaffen