NS-Staat
Der Spielfilm „Napola“ stellt sich 2004 der Frage nach dem Ende der Unschuld
Regisseur Dennis Gansel will mit seinem Film den Zuschauer:innen wenig Abstand zum oft Gezeigten einräumen. Er soll nicht fasziniert, aber erfasst werden vom Blend- und Räderwerk Nationalpolitischer Erziehungsanstalten im NS-Staat
Fall Alfred Kattner: Gestapo erschießt John Schehr und weitere KPD-Genossen
Im ersten Jahr der NS-Diktatur gelingt es der Gestapo, die verbotene KPD durch ein System von Spitzeln und Überläufern zu unterwandern. Der Fall des Kuriers Alfred Kattner ist dafür ein besonders prägnantes Beispiel
Auschwitz-Prozess: Für die bundesdeutsche Justiz ist das Nürnberger Tribunal kein Maßstab
20 Jahre nach dem Zusammenbruch des NS-Staates gibt es 1963-65 in Frankfurt/Main einen Prozess, bei dem Angehörige des Wachpersonals aus dem KZ Auschwitz angeklagt sind. Die Adenauer-Regierung wollte NS-Täter integrieren, nicht bestrafen
Das Design staatlicher Symbole: Typografie kümmerte die SED nicht
Serifenlos, schmucklos und geometrisch: Gestalter Andreas Koop analysiert das visuelle Erscheinungsbild der DDR
Was ist linker Antisemitismus? Ein Blick in die Geschichte
Gibt es ideologischen Judenhass im Lager von Gleichheit und Fortschritt? Wo kommt er her? Wie virulent ist er? Immer wieder ruft der Nahostkonflikt diese Fage auf. Und die Antwort darauf fällt nicht leicht
Slavoj Žižek nach Buchmesse-Rede: Es gibt keine gute Seite in diesem Krieg
Die Rede von Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse sorgt für Diskussion: Muss der Terror der Hamas im Kontext der Unterdrückung der Palästinenser gesehen werden? Der Philosoph hält daran fest: Wir müssen den Kontext des Bösen verstehen
Lieber die Tochter als die Mutter lesen
Cordelia Edvardsons Buch „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ liegt endlich in einer Neuübersetzung vor und ist dringend zu empfehlen
Nationale Umnachtungen: Über Rassismus und Geschichtsklitterung in Russland und Israel
Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek denkt über bizarre Theorien und krasse Rassismen in Israel und Russland nach: Nur von einer kleinen Minderheit vertreten, strahlen sie doch in die Gesellschaft aus
„Ich traf Hitler!“ von Dorothy Thompson: Die erste Starreporterin
Dorothy Thompsons legendäre Reportage „I Saw Hitler!“ von 1932 ist im Wiener Verlag Das vergessene Buch in einer Neuübersetzung erschienen
Euthanasie im NS-Staat: Beteiligte Hospitäler und Heilanstalten tragen Mitschuld
Adolf Hitler unterschreibt den Erlass zu massenhaftem Krankenmord. Heilanstalten und Kliniken helfen bereitwillig dabei, „unwertes Leben“ auszulöschen und entscheiden zwischen 1939 und 1945 über Leben und Tod von zahllosen Menschen
„Queer“ von Benno Gammerl: Der lange Weg zur Dorfpride in Ladenburg
Gefährliches Leben: Der Historiker Benno Gammerl erzählt in seinem Buch die wechselhafte Geschichte von Homo- und Transsexuellen in Deutschland
„Resignation“ von Erich Kästner: Dieser frivole Sound stünde uns heute gut
Wo stand Erich Kästner politisch nach dem Krieg? Würde er heute wohl die Letzte Generation unterstützen? Der Band „Resignation ist kein Gesichtspunkt“ mit teils unveröffentlichten Reden und Feuilletons gibt Aufschluss
Feldpost-Briefe aus Frankreich: Hans Fallada und die Nazis
1943 bereist Hans Fallada, Autor des Romans „Kleiner Mann – was nun?“, im Auftrag des Reichsarbeitsdienstes ein besetztes Land. Er nimmt sich in Frankreich eine Auszeit vom Schreiben – nicht vom NS-Regime, das Loyalität von ihm erwartet
Bücherverbrennung 1933: Arische Zerstörungslust kennt kein Maß
10. Mai 1933, Berliner Opernplatz: Bücherverbrennung. Anders als es teilweise bis heute suggeriert wird, waren Bücherverbrennungen unter den Nationalsozialisten keine Akte des Volkszorns. Vielmehr zeugten sie von enormer Skrupellosigkeit
Philosophische Anthropologie will cartesianischen Dualismus überwinden
Ein neues Menschenbild hält Einzug in die Philosophie und Sozialwissenschaften. Die Philosophische Anthropologie spiegelt Verunsicherung wie Konflikte der Zeit
Kiew und Warschau trennen Geschichtsbilder, die vom Nationalismus geprägt sind
Warschauer Patrioten: Langsam, aber merklich lässt die Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine nach. Nicht nur bei der Deutung der Massaker in Wolhynien und Ostgalizien von 1943/44 könnten die Auffassungen kaum gegensätzlicher sein
Verkennende Kirche: Widerstand von Pastoren war im Nationalsozialismus schwindend gering
Eine Studie aus Schleswig-Holstein belegt die Involviertheit von Pastoren im Nationalsozialismus: Mehr als 80 Prozent kollaborierten mit den Nazis. Lässt sich das auf den Rest Deutschlands übertragen?
„Emil“ von Mariam Kühsel-Hussaini: Die Psychopathologie des Nationalsozialismus
In den gelungenen Teilen liest „Emil“ sich wie eine Chaplin’sche Satire, dann wieder wie revisionistischer Nazi-Kitsch: Mariam Kühsel-Hussainis Tatsachenroman über Emil Cioran
Nicht nur Giorgia Meloni hat ein unbeschwertes Verhältnis zum Faschismus
In Italien hat Giorgia Meloni gute Chancen, die anstehende Wahl zu gewinnen. Angesichts dieser Prognosen empfiehlt sich die Lektüre von Francesco Filippis „Mussolini hat Gutes getan?“
Fretterode-Prozess gegen Nazis: Dieses Urteil ist ein Skandal
2018 attackierten zwei Rechtsextreme in Thüringen zwei Journalisten – mit Schraubenschlüssel, Messer und Pfefferspray. Das jetzt, viereinhalb Jahre später, ergangene Urteil des Landgerichts Mühlhausen macht sprachlos
Schweizer Ladehemmung: Keine Munition für die Ukraine
Seit dem Wiener Kongress soll sich die Schweiz in keinem Konflikt auf eine Seite schlagen. Das sorgt aktuell für Spannungen. Wie kam es dazu?
Julian Nida-Rümelin: „Die Vision für nach dem Krieg fehlt“
Über die „Realität des Risikos“ schrieb der Philosoph Julian Nida-Rümelin zusammen mit Nathalie Weidenfeld ein Buch. Was rät der Mitunterzeichner des Alice-Schwarzer-Briefes für den Umgang mit Angst und nuklearer Bedrohung?

Erinnern und Vergessen
Seit über 100 Jahren hat die Ukraine eine wichtige Funktion im bellizistischen, antirussischen Diskurs. "Lehren aus der Geschichte" sollen gezogen werden. Dabei kann es nur eine Lehre geben. Hört mit dem Irrsinn des Krieges auf.
1942: Villa mit Seeblick
Am Berliner Wannsee soll die „Gesamtlösung der Judenfrage“ beschleunigt werden. SS-Führer Reinhard Heydrich verschafft sich Geltung als „Europas Judenkommissar“