Theater
Rambazamba-Theater: „Wir fühlen uns frei hier“
Das Ostberliner Rambazamba ist eine der außergewöhnlichsten Bühnen Deutschlands. Es wurde in den wilden 90er-Jahren gegründet und zieht auch prominente Künstler:innen wie Milan Peschel oder Angela Winkler an
Bissige Kritik an deutschen Kulturschaffenden: „Dualidarität“ von Avishai Milstein
Ein israelischer Autor im Luftschutzbunker soll die Karriere einer deutschen Dramaturgin boostern: Avishai Milsteins Satire „Dualidarität“ persifliert die Ignoranz deutscher Theatermacher, die sich gerne als Friedensbotschafter aufführen
Unterhaltsam, erschütternd: „Between the River and the Sea“ am Maxim Gorki Theater
Am Berliner Maxim-Gorki-Theater leuchtet Yousef Sweids einstündige Solo-Performance, die vom Krieg in Gaza erzählt: „Between the River and the Sea“
Ohrenbetäubende Stille? Wie die weltweite Klassikszene Umgang mit der US-Politik sucht
Nach den aktuellen Vorkommnissen im Kennedy Center diskutiert die internationale Klassikszene, ob die USA boykottiert werden sollen oder man erst recht dort auftreten muss. Ein Hintergrund mit Stimmen aus Deutschland bis Washington
„Feministische Kämpfe“ am HAU: Bachelor-Seminar auf See
In Originalsprache und mit viel Eigensinn: Das Festival „Feministische Kämpfe im postsozialistischen Europa“ in Berlin präsentierte mit Aggression, Dogmatik und Zärtlichkeit sehenswerte Antworten auf den aktuellen Backlash
Alexander Scheers „Heroes“ am Berliner Ensemble: Wir sind Iggy, wir sind Pop
Alexander Scheer singt Songs von David Bowie und liest aus dessen Lieblingsbüchern von Christa Wolff bis Alfred Döblin. „Heroes“ ist ein fluoreszierender Abend, Diskokugeln inklusive. Nüscht wie hin also – wenn man Karten ergattert
„Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich“: Fesselnder Abend am Staatsschauspiel Dresden
Anekdoten, Alkohol, Analysen: Das Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ begeisterte im vergangenen Jahr Leser und Kritik. Am Staatsschauspiel Dresden findet es nun eine gelungene Form als Inszenierung
Purim an den Münchner Kammerspielen: Tröten, rasseln, leben lassen
Die Münchner Kammerspiele luden zum jüdischen Feiertag Purim – als wohl einzige große deutsche Kultureinrichtung. Die bunt gefeierte Geschichte der jüdischen Heldin Esther verträgt sich wunderbar mit queerer Ballhouse Culture
„Deine Arbeit hasst dich, weil sie dich nicht braucht“ in Augsburg: Skurriles Lehrstück
Was war denn das? Dietmar Dath entwirft in Augsburg ein skurriles Lehrstück über eine Welt, die unsere sein könnte. Mit von der Partie: Ein Insekt für den Faschismus und Bertolt Brecht als Sigmund Freud
„Gefährliches Theater“: Cate Blanchett und Thomas Ostermeier im Interview
Cate Blanchett tut sich mit Thomas Ostermeier zusammen, um Tschechows „Die Möwe“ neu und mutig in London zu inszenieren. Ein Gespräch mit den beiden über Zensur, Risikobereitschaft, den Promi-Zirkus im West End und die extreme Rechte
„Sharper Than A Needle“ an den Münchner Kammerspielen: „Wie eine seidige Basslinie“
Wie eine Nähmaschine klingt, kann sich jeder vorstellen. Aber dass das Musik ist? Das Kollektiv Sharper Than a Needle tritt an, den Blick auf Geräte der Handarbeit zu verändern – und auf weiblich konnotierte Arbeit
„Weiße Witwe“ in der Volksbühne: Der weiße Mann als Snack
Kurdwin Ayub wirft an der Volksbühne Berlin mit „Weiße Witwe“ einen satirischen Blick auf europäische Fantasien vom „sexy Orient“ und die Kontrolle über Narrative
Volksbühne Berlin: Neuer Intendant Matthias Lilienthal muss es wuppen
Endlich eine gute Nachricht für die Theaterwelt: Matthias Lilienthal wird neuer Intendant der Volksbühne. Nach Stationen am Berliner HAU und den Münchner Kammerspielen kehrt der Dramaturg damit zurück an die Volksbühne
Kultur in Gaza: „Man müsste das Theater neu erfinden“
Jamal Alqumsan macht Kunst in Gaza, zwischen Repression und Krieg. Ans Aufgeben denkt er auch diesmal nicht
Berliner Kulturbetrieb: Bloß keine Visionen
Seit Wochen ist die Personalie angekündigt, doch eine neue Intendanz der Volksbühne wurde noch nicht bekanntgegeben. Ein Kollektiv hat grundlegende Veränderungen vorgeschlagen und ihre Bewerbung klingt spannender jede Leitungspersonalie
„Atlas“ von Calle Fuhr und Correctiv: Über die Erfinder der „Klima-RAF“
Calle Fuhr und das Recherche-Kollektiv Correctiv begeben sich am Deutschen Schauspielhaus Hamburg auf die Spuren von Atlas, einem Netzwerk, das gegen Klimaschutz lobbyiert. Humorvoll aufbereitet, entfaltet sich ein gruseliges Bild
„Krankheit oder moderne Frauen“ am Volkstheater Wien: In der heteronormativen Geisterbahn
Stilsichere Überhöhung des Patriarchats in Zeiten drohender FPÖ-Regierung: Claudia Bauer inszeniert in Wien Elfriede Jelineks „Krankheit oder moderne Frauen“ von 1987 als grelle, bunte Groteske. Ob das aufgeht?
Gerümpel einer erloschenen Liebe
Er ist ihr als Feind erschienen, sie hat ihn als dummen Schüler behandelt: Das Schauspiel Frankfurt bringt „Wir haben es nicht gut gemacht“, den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch, auf die Bühne – in all seiner banalen Tragik
Kulturpolitik: Verlässlich war gestern
Budapest, Lagos, São Paulo: Kooperationen mit deutschen Kulturinstitutionen bieten Künstler*innen in aller Welt Arbeit und Schutz. Doch die deutsche Sparpolitik droht das Netz der Kulturdiplomatie zu zerreißen
„Der darstellende Mensch“ von Richard Sennett: Gefangen im Politiktheater
Wenn Friedrich Merz immer weiter an die AfD heranrückt, ist das für viele Wahlkampftaktik. Wir schauen zu, schimpfen und gruseln uns. Doch vielleicht sollten wir Politiker beim Wort nehmen und nicht weiter mitspielen
1938: Bertolt Brecht schreibt eine Parodie auf den „Großdeutschen Rundfunk“
In „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ lässt Bertolt Brecht mit Arbeitern Live-„Gespräche“ über den Nationalsozialismus führen. Seine Radiotheorie hatte den Rundfunk Ende der 1920er in die Nähe einer „vorsintflutlichen Erfindung“ gerückt
„Replay“ von Yael Ronen an der Schaubühne: Trauma perpetuum
Die Geschichte ist ein Loop, Familie eine Tragödie: Yael Ronen entwickelt in „Replay“ an der Schaubühne in Berlin einen Abend über fatale Schicksalsneurosen vor deutsch-deutschem Geschichtshintergrund
Intendantin Marie Johannsen am Rheinischen Landestheater: Im Westen was Neuss
Marie Johannsen ist Deutschlands jüngste Bühnenintendantin. Wie sie in Neuss neues Leben in eine alte Betonbude bringt
„Legende“ von Kirill Serebrennikov am Thalia Theater: Hommage an Sergey Paradjanov
„Nach uns bleibt nur die Schönheit, die wir uns erlaubt haben“: Kirill Serebrennikov inszeniert als seine letzte Arbeit am Hamburger Thalia Theater ein Stück über den legendären Künstler und Regisseur Sergey Paradjanov