Ukraine-Krieg: Will Olaf Scholz Realpolitik, kommt er um einen „Back Channel“ nicht herum

Diplomatie Willy Brandts neue Ostpolitik war auf Back-Channel-Kontakte mit Moskau angewiesen. Sie erscheinen auch heute ratsam, damit realistische Ansätze nicht gleich hysterischer Denunziation verfallen. Ob Olaf Scholz einen Geheim-Kanal nutzt?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2024
Dass er auch auf geheime Gespräche steht, weiß man wegen Cum-Ex und der Warburg Bank – in der Außenpolitik dann aber bitte zum Wohle aller
Dass er auch auf geheime Gespräche steht, weiß man wegen Cum-Ex und der Warburg Bank – in der Außenpolitik dann aber bitte zum Wohle aller

Foto: Markus Schreiber/AFP/Getty Images

Bisweilen fragen sich Friedensaktivisten und Kriegsbefürworter das Gleiche: Wie können Kriege oder gefährliche Konfrontationen beendet werden, wenn ein Sieg auf dem Schlachtfeld nicht oder nur mit extrem hohen Kosten zu erringen ist? Als Antwort fordern die einen dann gern Unrealistisches von den Konfliktparteien, während die anderen aufgrund der fortgesetzten Vorwürfe resigniert und ratlos mit den Schultern zucken. Es gibt allerdings ein politisches Verfahren, das sich in nahezu aussichtslosen Situationen bewährt hat: die so genannte Back-Channel-Diplomatie.

Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion haben sie während der Kuba-Krise im Jahr 1962 zu einer regelrechten Kunst entwickelt. Ob sie im Krieg zwischen Russland und der Ukraine zur Anwendung kommt,